
Das Landgericht Aachen hat im Falle eines 31-Jährigen, der wegen massiver Bedrohung seiner schwangeren Frau angeklagt ist, den Prozess eröffnet. Laut Berichten von WDR soll der Vorfall im Juli 2024 stattgefunden haben, als die Frau mit ihrem zweiten Kind schwanger war. Der Angeklagte wird beschuldigt, die Frau in ihrer gemeinsamen Wohnung eingesperrt und mit Mord gedroht zu haben. Am darauffolgenden Morgen gelang es der Frau, die Wohnung zu verlassen.
Die Situation eskalierte, als der Mann versuchte, die Frau zur Rückkehr in die Wohnung zu zwingen. Einen Monat später, im September 2024, soll er die Frau am Dürener Bahnhof aufgespürt haben. Bewaffnet mit einem Cuttermesser drohte er sowohl der Frau als auch ihrer gemeinsamen Tochter mit dem Tod, falls sie sich weigern würde, zurückzukehren. Unter dem Druck der Einschüchterung folgte die Frau dem Angeklagten. Die Situation konnte erst durch einen Notruf der Mutter der Frau an die Polizei beendet werden, was zur Flucht des 31-Jährigen führte. Der Prozess soll über vier Verhandlungstage stattfinden.
Häusliche Gewalt in Zahlen
Der Vorfall wirft ein Licht auf die besorgniserregende Zunahme der häuslichen Gewalt in Deutschland. Wie anwalt.de berichtet, wurden im Jahr 2022 über 240.547 Opfer häuslicher Gewalt verzeichnet. Häusliche Gewalt umfasst nicht nur körperliche, sondern auch sexuelle und psychische Gewalt innerhalb von familiären oder partnerschaftlichen Beziehungen. Zu den häufigsten Straftaten in diesem Kontext gehören vorsätzliche Körperverletzungen und Bedrohungen. Die rechtlichen Konsequenzen sind vielfältig und können von Geldstrafen bis hin zu mehrjährigen Freiheitsstrafen reichen.
Die Definition von „Zuhause“ hat für viele Opfer eine tragische Umkehrung, da sie in diesem Raum häufig Gewalt erleben. Zur Unterstützung haben Opfer die Möglichkeit, die Polizei zu kontaktieren, die Täter aus der Wohnung zu verweisen und in vielen Fällen ein Rückkehrverbot auszusprechen. Juristische Unterstützung kann auch durch Rechtsanwälte in Anspruch genommen werden, um den Opfern zu helfen, ihre Rechte durchzusetzen.