Aachen

Sanierung des jüdischen Friedhofs in Aachen: Ein Zeichen der Erinnerung!

Die Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof in Aachen weist sichtbare Schäden auf. Risse im Gemäuer, abbröckelnder Putz und defekte Fenster sind die auffälligsten Mängel, die nun dringend einer Sanierung bedürfen. Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen betont die Notwendigkeit, die Substanz und Fundamentierung der Trauerhalle zu verstärken sowie das Dach und die Bleiverglasung instand zu setzen. Geplant ist, die Sanierung bis Ende 2026 abzuschließen.

Unter der abgehängten Decke der Trauerhalle könnte ein Kunstwerk von Max Lazarus entdeckt werden, das in anderen Trauerhallen aus der NS-Zeit verloren ging. Luzie Edelhoff, zuständig für Baudenkmalpflege in Aachen, warnt jedoch, dass Schäden am Dach zu weiteren Schäden an der Malerei führen könnten. Die Denkmalschützer streben eine behutsame Sanierung an, um den Charakter der Trauerhalle zu bewahren. Neben der Trauerhalle sollen auch das ehemalige Friedhofswärterhaus, die Friedhofsmauer und der Eingangsbereich saniert werden.

Historische Bedeutung des Friedhofs

Der jüdische Friedhof in Aachen ist 200 Jahre alt und gilt als bedeutendes Denkmal. Oberbürgermeisterin Keupen hebt die historische Bedeutung des jüdischen Lebens in Aachen hervor und betont, dass der Friedhof Teil dieser Geschichte ist. Der jüdische Friedhof hat die NS-Zeit relativ unbeschadet überstanden, was dem Engagement der Stadtgesellschaft zugeschrieben wird.

Der jüdische Friedhof Lütticher Straße befindet sich in Aachen, Nordrhein-Westfalen, an der Ecke Lütticher Straße / Körnerstraße. Der Haupteingang zeigt das Grabmal der Familie Feodor Meyer, entworfen von Gustav Rutz. Der Friedhof wurde im Juni 1822 der jüdischen Gemeinde Aachen übertragen und ab diesem Jahr für Beerdigungen genutzt. Das Gelände wurde 1865 und 1878 erweitert. Die Begräbnishalle wurde 1890 fertiggestellt und der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1822.

Auf dem Friedhof stehen 1366 Grabsteine für 2153 Verstorbene (Stand: Dezember 2014). Er wurde mehrfach geschändet, zuletzt in der Nacht vom 1. zum 2. August 2010 mit antisemitischen Schmierereien und Nazi-Symbolik. Der Friedhof ist eine wichtige Stätte des Gedenkens und trägt zur Bewahrung der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Aachen bei.