
Die Rettungswache in Vreden wird zum 30. Juni 2025 von der Johanniter-Unfall-Hilfe, Regionalverband Münsterland/Soest, übernommen. Dies beschloss der Kreisausschuss des Kreises Borken am 13. März 2025. Der bisherige Betreiber, der DRK-Kreisverband Borken, gibt die Verantwortung ab.
In einer Pressemitteilung des Kreises Borken wurde betont, dass der Betreiberwechsel keine Auswirkungen auf den Leistungsumfang oder den Standort der Rettungswache haben wird. Der Wechsel ist Teil eines standardmäßigen Ausschreibungsverfahrens, da der Vertrag mit dem DRK im Frühsommer ausläuft. Der neue Vertrag mit den Johannitern hat eine Laufzeit von fünf Jahren.
Bedenken hinsichtlich Anbieterwechsel
Experten warnen vor möglichen negativen Konsequenzen, die ständige Anbieterwechsel für die Qualität der rettungsdienstlichen Versorgung mit sich bringen könnten. In Düsseldorf gab es bereits Bestrebungen privater Rettungsdienste, die auf Kritik gestoßen sind. Die Gewerkschaft Verdi äußert die Befürchtung, dass private Anbieter gewinnorientiert arbeiten könnten, was die Qualität der Notfallversorgung beeinträchtigen würde. Der Kreis Borken hebt hingegen hervor, dass sowohl das DRK als auch die Johanniter gemeinnützige Organisationen mit langjähriger Erfahrung im Rettungsdienst sind. Die Bürgerinnen und Bürger von Vreden können somit auf ein gewohnt hohes Niveau der rettungsdienstlichen Versorgung vertrauen.
In einem weiteren Kontext begrüßt die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) den Gesetzesentwurf zur Reform der Notfallversorgung, wie [johanniter.de](https://www.johanniter.de/presse/nachricht/rettungsdienst-muss-endlich-reformiert-werden-13792/) berichtete. Ein Änderungsantrag vom 1. November 2024 berücksichtigt relevante rettungsdienstliche Regelungen. Die JUH sieht die Einführung der notfallmedizinischen Versorgung als notwendigen Bestandteil der Rettungskette an und fordert eine nachhaltige Planung der Gesamtreform.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion ist die Kopplung der Bedarfsplanung im Rettungsdienst an die Krankenhausplanung. Zudem äußert die JUH Kritik an der derzeit diskutierten Form des geplanten Qualitätsausschusses Notfallrettung. Kevin Grigorian, Geschäftsbereichsleiter für Rettung & Medizinische Dienste, bemängelt die Besetzung, die Verbindlichkeit der Empfehlungen und die Themenfelder des Ausschusses. Diese Entwicklungen könnten Auswirkungen auf die Struktur und Organisation des Rettungsdienstes, die in der Verantwortung der Länder liegen, haben.