
Die Hephata-Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Schwalmstadt-Treysa bietet ab sofort eine neue Notfall-Sprechstunde an. Diese richtet sich an Menschen ab 18 Jahren, die akut unter schweren psychiatrischen Problemen leiden, einschließlich Selbstgefährdung. Die Chefärztin Magistar Yuliya Blatska betont die Dringlichkeit, die psychiatrische Versorgung im ländlichen Raum zu verbessern, besonders in Anbetracht der schwierigen Suche nach Therapieplätzen und den oft langen Wartezeiten.
Derzeit verzeichnet die psychiatrische Institutsambulanz (PIA) eine Wartezeit von bis zu vier Monaten. Die Notfall-Sprechstunde umfasst körperliche und psychiatrische Untersuchungen sowie die Erstellung eines ersten Therapieplans, der sowohl eine ambulante Behandlung als auch eine stationäre Aufnahme in der Fachklinik umfassen kann. Wichtig ist, dass sich die Sprechstunde ausschließlich an Betroffene mit akuten psychiatrischen Symptomen wendet, nicht jedoch an psychotherapeutische Anliegen. Die Patienten müssen im Versorgungsgebiet der Hephata-Fachklinik wohnen, beispielsweise in Gilserberg, Willingshausen oder Schwalmstadt.
Erforderliche Schritte und Unterstützung
Das selbstständige Aufsuchen der Sprechstunde ist notwendig, allerdings ist eine Begleitung möglich. Eine Ein- oder Überweisung von Haus- oder Fachärzten ist wünschenswert, aber nicht zwingend erforderlich. Für weitere Informationen können Interessierte Susanne Ahrend kontaktieren unter Tel.: 06691 18-2002 oder per E-Mail an susanne.ahrend@hephata.de.
Auf die Notwendigkeit solcher Hilfsangebote weist auch ein Bericht von psychiatrie.de hin. Dort wird darauf hingewiesen, dass Krisen und Notfälle oft soziale und psychische Ausnahmesituationen darstellen, die sofortige Hilfe benötigen. Viele Patienten und Angehörige haben in diesen kritischen Momenten erstmals Kontakt mit der Psychiatrie. Häufig stehen jedoch nur Hilfen zur Verfügung, die während der Bürozeiten operieren, was vor allem nachts und an Wochenenden problematisch ist.
Des Weiteren wird in dem Bericht erwähnt, dass die Polizei in gewalttätigen Situationen zwar eingreifen kann, jedoch nicht speziell im Umgang mit psychisch kranken Menschen ausgebildet ist. Angehörige von psychisch Kranken fordern seit langem flächendeckende Krisendienste und einen rund um die Uhr verfügbaren psychiatrischen Notfalldienst. Die Schaffung solcher Dienste könnte nicht nur die Notlage entlasten, sondern auch das Wissen um die Verfügbarkeit von Unterstützung erhöhen, was wiederum hilft, kritische Situationen besser zu bewältigen.