Coesfeld

Baugenehmigungen im Kreis Coesfeld: Leichtes Plus trotz Baukrise!

Im Jahr 2024 wurden im Kreis Coesfeld insgesamt 238 Baugenehmigungen für neue Wohngebäude erteilt, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet, in dem 236 Genehmigungen erteilt wurden. Dieser Anstieg wird durch eine höhere Zahl an Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser geprägt, wo 47 Genehmigungen erteilt wurden. Dies sind acht mehr als im Jahr 2023. Im Gegensatz dazu gibt es einen Rückgang bei den Einfamilienhäusern, wo 17 Genehmigungen weniger erteilt wurden als im Vorjahreszeitraum.

Die Baugenehmigungsquote im Kreis Coesfeld lag 2024 bei 34,1 pro 10.000 Einwohner, im Vergleich zu 29,6 im Vorjahr. Dies ist jedoch deutlich niedriger als in den Jahren 2021 und 2022, als die Quoten 57,2 beziehungsweise 55,1 betrugen. Im Vergleich zum Landesschnitt in Nordrhein-Westfalen, der 22,3 beträgt, ist die Quote im Kreis Coesfeld jedoch vergleichsweise hoch. Münster verzeichnet mit 46,5 die höchste Quote, während Oberhausen mit 5,6 die niedrigste aufweist.

Aktuelle Herausforderungen im Wohnungsbau

Die Zahlen aus dem Kreis Coesfeld reflektieren eine allgemeine Trendwende im deutschen Wohnungsbau. Laut einer Recherche wurde im November 2024 ein Rückgang von 13,0 % bei den Baugenehmigungen für Neu- und Umbauten festgestellt, was sich auf nur 17.891 genehmigte Wohnungen summiert. Der Rückgang bei Einfamilien- und Zweifamilienhäusern betrug im gleichen Zeitraum 19,9 %, während die Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 22,4 % fielen.

Zusätzlich dazu steigen die Baukosten weiter und lagen im November 2024 um 3,1 % höher als im Vorjahr. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, hat diese Entwicklung als nicht überraschend bezeichnet und darauf hingewiesen, dass 2025 ein weiteres herausforderndes Jahr für die Bauindustrie bevorsteht. Die Prognosen deuten auf anhaltende wirtschaftliche Unsicherheiten hin, die den Wohnungsbau belasten könnten. Dies wird durch die Notwendigkeit klarer Förderprogramme und einer verschlankten Bürokratie unterstrichen, um die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu gewährleisten.

Eine nachhaltige Verbesserung der Situation erfordert laut Müller, dass die neue Bundesregierung die Bedeutung des Wohnungsbaus als Sozial- und Standortpolitik erkennt und entsprechende Maßnahmen ergreift. Fehlender bezahlbarer Wohnraum könnte in der Zukunft zu sozialen Spannungen führen, was die Dringlichkeit politischer Entscheidungen für kommende Generationen verstärkt.