Dortmund

Watzke spricht Klartext: BVB-Führung unter Druck – Wer bleibt, wer geht?

Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, äußerte sich besorgt über die aktuelle Situation innerhalb der Führung des Vereins. In einem Interview stellte er fest, dass es „Optimierungsbedarf“ in der Zusammenarbeit der Führungskräfte gibt. Besonders kritisch sieht Watzke das Kompetenzgerangel zwischen den Verantwortlichen, das sich in Spannungen zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und dem Technischen Direktor Sven Mislintat äußert. Diese Spannungen bestehen bereits seit Monaten und behindern die interne Zusammenarbeit.

Watzke erklärte, dass er sich aus dem operativen Geschäft heraushalten möchte und nicht in die jüngsten Entscheidungen der Führung involviert war. So war er beispielsweise bei der Ernennung von Niko Kovac als neuem Trainer nicht auf der Bühne, was die erste Vorstellung eines Trainers ohne Watzkes Präsenz in 20 Jahren war. Trotz seiner Abwesenheit glaubt er, dass die Entscheidung letztendlich gut war, betont jedoch die Notwendigkeit einer Harmonisierung innerhalb der Führungsgremien.

Herausforderungen und Perspektiven

Das Führungsteam, das sich aus Lars Ricken, Sebastian Kehl und Sven Mislintat zusammensetzt, arbeitet seit Mai 2022 zusammen. Watzke hebt hervor, dass im Fußball oft „ausgeprägte Egos“ vorhanden sind, die die Zusammenarbeit erschweren. Seine Nachfolge hat er bereits geregelt: Lars Ricken wurde als Geschäftsführer vorgeschlagen, während Mislintat zurückgeholt und Kehl als Sportdirektor empfohlen wurde. Es kursieren Gerüchte über mögliche personelle Veränderungen, insbesondere über Mislintats mögliche Ablösung.

Watzke wird zum Jahresende aus der Geschäftsführung ausscheiden. In der laufenden Saison liegt der BVB hinter den eigenen Ansprüchen zurück, was zusätzlichen Druck erzeugt. Der ehemalige Trainer Nuri Şahin schied nach weniger als einem Jahr aus, was die Dringlichkeit einer stabilen Führung unterstreicht. Watzke sieht die Verantwortung für die sportliche Zukunft nun vermehrt bei Ricken.

In der jüngsten Diskussion zur zukünftigen Kaderplanung betonte Watzke die Möglichkeit, mit ein oder zwei Transferaktionen mehr Stabilität zu erreichen. Ihren Kader sieht der BVB unter anderem mit wertvollen Spielern wie Jamie Gittens und Gregor Kobel gut aufgestellt. Watzke wies darauf hin, dass der Verein von Zeit zu Zeit große Transfers benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.