
Im Kreis Euskirchen zeigt der Arbeitsmarkt auch im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit trotz anhaltender konjunktureller Unsicherheiten und globaler Krisen. Nach einem Bericht von ksta.de bewertet Anja Daub, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Brühl, die Situation als stabil. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 % und hat sich im Vergleich zum Vorjahr (5,6 %) nur minimal erhöht. Die Monatsbilanz zeigt, dass die höchsten Quoten in Februar (6,0 %) und August (6,1 %) registriert wurden, während das Jahresende bei 5,7 % lag.
Im Vergleich zur Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen, die bei 7,5 % liegt, schneidet der Kreis Euskirchen besser ab. Im Jahresverlauf wurden durchschnittlich 6.287 arbeitslos gemeldete Personen registriert, was einem Anstieg von 301 Personen oder 5,0 % gegenüber 2023 entspricht. Der Anstieg betrifft besonders die Jugendarbeitslosigkeit, die um 15,4 % auf 583 Fälle stieg, während die Zahlen in NRW um 8,6 % zulegten. Die Gründe für den Anstieg sind unter anderem die Integration von ausländischen Jugendlichen nach dem Abschluss von Integrationskursen und der Mangel an Praktika oder Berufsberatung während der Pandemie.
Entwicklungen und Ausblick
Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, äußert sich ebenfalls zu den aktuellen Entwicklungen. Laut arbeitsagentur.de zeigt der Arbeitsmarkt bis Ende April 2024 wenig Anzeichen für einen Frühjahresaufschwung. Die Arbeitslosenzahlen stagnieren, und die Unsicherheiten in der Wirtschaft bleiben hoch. Die Arbeitslosenquote von 5,8 % ist unverändert geblieben, jedoch hätten ohne entsprechende Entlastungsmaßnahmen 6,8 % erreicht werden müssen.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg hingegen um 186 auf 59.790, was den höchsten Stand in den letzten fünf Jahren markiert. Während die Zahl der Arbeitslosen mit ausländischer Herkunft um 191 auf 1.963 zunahm, wird die Integration geflüchteter Menschen als stabil eingeschätzt, mit 332 in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung befindlichen Ukrainern.
Trotz des Anstiegs bei den arbeitslos gemeldeten Personen, gehen Arbeitsvermittler von einem robusten Arbeitsmarkt aus. Für die kommenden Monate wird dennoch ein Anstieg der Arbeitslosenzahlen erwartet. Die Agentur und Jobcenter setzen auf Qualifikationsmaßnahmen, um Fachkräftemängel zu adressieren und die Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern.