EuskirchenWirtschaft

Lucas Jonon: Vom Kindheitstraum zum Dachdecker-Azubi in Weilerswist!

Im Kreis Euskirchen gibt es erfreuliche Nachrichten für die Ausbildungslandschaft! Trotz der Herausforderungen, die der Arbeitsmarkt mit sich bringt, zeigt sich eine positive Entwicklung. Die Agentur für Arbeit Brühl berichtet von einem Anstieg der Bewerbungen für Ausbildungsplätze im Zeitraum von Oktober 2023 bis September 2024. Insgesamt gab es 127 mehr Bewerbungen als im Vorjahr, was einem beeindruckenden Zuwachs von 13,7 Prozent entspricht. Dies ist ein Lichtblick in einer Zeit, in der viele Handwerksbetriebe um Nachwuchs kämpfen müssen, wie [Kölner Stadt-Anzeiger](https://www.ksta.de/region/euskirchen-eifel/kreis-euskirchen/arbeitsagentur-sieht-lichtblicke-im-kreis-euskirchen-894393?womort=Euskirchen) feststellt.

Ein Beispiel für den Erfolg ist Lucas Jonon, der im zweiten Ausbildungsjahr zum Dachdecker bei Sahm Bedachungen in Weilerswist ist. Seine Leidenschaft für das Handwerk wurde bereits in der Kindheit geweckt, als er mit seinem Vater auf Dächer kletterte. Anna-Sophia Sahm, die den Familienbetrieb leitet, lobt Lucas für seine hervorragenden Leistungen und betont die Bedeutung der Ausbildung für die Zukunft des Handwerks.

Die Herausforderungen des Handwerks

Trotz der positiven Zahlen bleibt die Suche nach Lehrlingen eine Herausforderung. Richard Graf, stellvertretender Leiter der Handwerkskammer Aachen, erklärt, dass viele junge Menschen Vorbehalte gegenüber bestimmten Berufen haben. So sind die frühen Arbeitszeiten bei Bäckern, die Arbeit bei Wind und Wetter für Dachdecker und die Schlachtung von Tieren für Metzger häufig Gründe, warum sich weniger Jugendliche für diese Berufe entscheiden. Dennoch ist die Zahl der Ausbildungsplätze im Kreis Euskirchen gestiegen, mit insgesamt 853 gemeldeten Stellen – ein Anstieg um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ralf Holtkötter, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Brühl, hebt hervor, dass der Ausbildungsmarkt im Kreis Euskirchen stabil bleibt, trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen. Besonders erfreulich ist, dass 29 Personen mit Migrationsgeschichte eine Ausbildung beginnen. Dies zeigt, dass der Kreis von einer vielfältigen Bewerberlage profitiert, was für die Zukunft des Handwerks von großer Bedeutung ist.

Ein Blick auf die beliebtesten Ausbildungsberufe

Die Agentur für Arbeit hat auch interessante Einblicke in die beliebtesten Ausbildungsberufe gegeben. An der Spitze stehen Kaufleute im Büromanagement, gefolgt von Kfz-Mechatronikern und Verkäufern im Einzelhandel. Waltraud Gräfen von der IHK Aachen berichtet, dass das Interesse an Berufen wie Elektroniker oder Fachinformatiker stark zugenommen hat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass sich die jungen Menschen zunehmend für technische Berufe interessieren und die Unternehmen sich anpassen müssen, um diese Talente zu gewinnen.

Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Trotz des Anstiegs der Bewerbungen blieben 53 Ausbildungsstellen unbesetzt, was zeigt, dass es noch viel zu tun gibt. Die Betriebe investieren viel Zeit und Mühe, um die Auszubildenden zu unterstützen und ihnen eine positive Erfahrung zu bieten. Ralf Holtkötter betont die Wichtigkeit von Praktika, um den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, verschiedene Berufe auszuprobieren und herauszufinden, was zu ihnen passt.

Insgesamt zeigt sich, dass der Ausbildungsmarkt im Kreis Euskirchen auf einem positiven Weg ist, auch wenn noch Herausforderungen bestehen. Die steigende Zahl der Bewerbungen und das Engagement der Betriebe sind vielversprechende Zeichen für die Zukunft des Handwerks in der Region.

NAG Redaktion

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