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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor den militärischen Vorbereitungen Russlands gewarnt, die auf eine Truppenverlegung nach Belarus hindeuten. Dies geht aus aktuellen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen hervor, die im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz präsentiert wurden. Selenskyj betonte, dass im Sommer eine Verlagerung russischer Truppen nach Belarus geplant sei. Er sieht die Maßnahmen in einem Zusammenhang mit der weiteren Aufrüstung der russischen Streitkräfte und dem Einsatz zusätzlicher Soldaten.
In seiner Warnung zog Selenskyj Parallelen zu den Vorbereitungen Russlands vor der Invasion der Ukraine vor drei Jahren. So werde der Truppenaufmarsch in Belarus offiziell als Militärübung deklariert, doch die Zielrichtung dieser Manöver bleibt unklar. Insbesondere betonte Selenskyj, dass er keine Friedenssignale aus Moskau erkenne. Belarus, das an drei NATO-Staaten grenzt, wird zunehmend als strategisches Standbein für russische Militäroperationen gesehen, auch vor dem Hintergrund der Stationierung von russischen Raketensystemen und Atomwaffen in der Region.
Weitere Entwicklungen im Ukraine-Konflikt
Parallel dazu äußerte sich die Autorin Sophia Lother in einem Artikel über die zunehmenden Spannungen zwischen der NATO und Russland im Kontext des Ukraine-Konflikts. Wladimir Putin hatte deutliche Forderungen an die NATO und die USA gerichtet, sowie Sicherheitsgarantien gefordert. Am 07. Januar 2022 beriet die NATO über das weitere Vorgehen in einer Video-Konferenz, wobei die zentralen Themen die russischen Truppenaufmärsche nahe der ukrainischen Grenze und die entsprechenden Forderungen Russlands waren.
Diese umfassen unter anderem, dass die NATO militärische Handlungen in der Ukraine und in anderen osteuropäischen Staaten unterlassen und ihren Einfluss nicht weiter ausdehnen solle. Außerdem forderte Putin den Abzug amerikanischer Atomwaffen aus Drittstaaten, einschließlich Deutschland. Laut westlichen Geheimdiensten hat Russland zwischen 75.000 und 100.000 Soldaten an der ukrainischen Grenze zusammengezogen, eine Situation, die an die Annexion der Krim im Jahr 2014 erinnert und tiefgreifende Auswirkungen auf die geopolitische Lage in der Region haben könnte.