Die Nominierung von Pete Hegseth für das US-Verteidigungsministerium durch Donald Trump erhält entscheidende Unterstützung von Senatorin Joni Ernst. Diese Wendung kam nach einer Senatsanhörung, in der Ernst, bisher eine Kritikerin innerhalb der Republikaner, ihre Unterstützung für Hegseth bekannt gab, wie Radio Euskirchen berichtete.
Die Bestätigung von Hegseth, der möglicherweise aufgrund der knappen Mehrheit im Senat auf Widerstand stößt, bleibt jedoch unsicher. Während der Anhörung stellte Ernst ihm Fragen, verhielt sich allerdings zurückhaltend. Demokratische Senatoren nutzten die Gelegenheit, um Hegseth bezüglich seiner umstrittenen Vergangenheit und seiner unzureichenden Qualifikationen zu konfrontieren. Hegseth hat keine politische Erfahrung vorzuweisen, abgesehen von einer gescheiterten Senatskandidatur in Minnesota.
Hegseths Verteidigungsstrategie und Qualifikationen
Als potenzieller Verteidigungsminister würde Hegseth die Verantwortung für das US-Militär mit etwa 3,5 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Budget von rund 800 Milliarden Dollar übernehmen. In der Anhörung wies Hegseth Vorwürfe gegen seine Person als Schmutzkampagne zurück und räumte ein, nicht perfekt zu sein. Roger Wicker, der Vorsitzende des republikanischen Ausschusses, bekräftigte seine Unterstützung und sprach von einem neuen Krieger-Ethos, das Hegseth verkörpern würde.
Demokrat Jack Reed äußerte indes ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Qualifikationen von Hegseth und fand die Berichte über rassistische und sexistischer Äußerungen alarmierend. Hegseth, der sich bemüht, Unterstützung von Senatoren zu gewinnen, wies diese Vorwürfe zurück und stellte sich weiteren Fragen, beispielsweise zur Benennung eines Verantwortlichen für sexuelle Übergriffe im Pentagon. Bei heiklen Fragen, wie der Befolgung eines hypothetischen Befehls von Trump zur Eroberung Grönlands, wich er aus. Zudem zeigte er sich unvorbereitet, als er bei einer Frage zur ASEAN nicht die Anzahl der Mitgliedsländer nennen konnte.
Donald Trump hält trotz der Bedenken an Hegseth fest, nachdem ein anderer Wunschkandidat, Matt Gaetz, seine Nominierung zurückgezogen hat. In naher Zukunft steht eine Anhörung für die Alternativ-Kandidatin Pam Bondi sowie sechs weitere Kandidaten an, wie Tagesschau berichtete.
