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Ex-Schalke-Star Brunner bricht das Schweigen: Kampf gegen Ängste im Fußball!

Cédric Brunner, ehemaliger Spieler des FC Schalke 04, hat in einem Interview mit 11FREUNDE seine mentales Herausforderungen im Profifußball offen thematisiert. In der Aussprache berichtet er von seinen intensiven Ängsten vor Spielen, die so ausgeprägt sind, dass sie ihn mit Durchfall plagen. Brunner hebt hervor, dass viele seiner Kolleginnen und Kollegen ähnliche Probleme haben, diese jedoch häufig nicht zur Sprache gebracht werden.

Die Problematik mentaler Gesundheit im Profifußball wird zunehmend offener diskutiert, insbesondere seit dem tragischen Suizid von Robert Enke im Jahr 2009. Brunner hat frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch genommen und regelmäßig einen Psychotherapeuten aufgesucht. Rückblickend gesteht er jedoch, dass er nur in Krisenzeiten Unterstützung suchte, anstatt präventiv an seiner mentalen Gesundheit zu arbeiten. Die Therapie half ihm, sein persönliches „Kopfchaos“ zu ordnen.

Umgang mit Druck und Kritik an der Branche

Um den Druck zu bewältigen, setzte sich Brunner kleinere, erreichbare Ziele, wie beispielsweise „drei gute Flanken in der ersten Halbzeit“. Zudem übt er Kritik am „Machogehabe“ im Profifußball, wo wenig Platz für Menschlichkeit oder Schwäche gelassen wird. Nach seiner aktiven Karriere spielt Brunner nun im Amateurbereich beim FC Wollishofen und in der Icon League für ein Team, das von Simon Terodde unterstützt wird. Seine Offenheit könnte andere Spieler ermutigen, ebenfalls über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen.

In der Diskussion um psychische Probleme im Fußball ist Brunner nicht allein. Auch andere bekannte Profis wie Timo Baumgartl und Robin Gosens haben bereits offen über ihre Erfahrungen berichtet, was dazu beiträgt, das Bewusstsein für diese wichtigen Themen zu schärfen. Die Berichterstattung bietet auch Informationen zur Telefonseelsorge in Deutschland für Betroffene, die Unterstützung suchen.