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Diskriminierung im Gesundheitswesen: LSBTIQ*-Community kämpft für Rechte!

Am 7. April 2025 machte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Sachsen-Anhalt anlässlich des Weltgesundheitstags auf die Ungleichbehandlungen von LSBTIQ*-Menschen im Gesundheitssystem aufmerksam. Der Verband hebt hervor, dass diese Gruppen häufig Diskriminierung erfahren, was auf fehlendes Wissen, Vorurteile und mangelnde Sensibilität von medizinischen Fachkräften zurückzuführen ist. Diese Umstände führen zu erhöhten Risiken für die psychische und physische Gesundheit, wie Depressionen, Burnout und Herzerkrankungen.

Zusätzlich zeigen Berichte, dass viele LSBTIQ*-Personen ärztliche Besuche aus Angst vor Stigmatisierung meiden. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt darüber hinaus die häufigeren gesundheitlichen Probleme in dieser Gemeinschaft. Die mangelnde Berücksichtigung von Themen wie geschlechtlicher Vielfalt und Transgesundheit in der medizinischen Ausbildung wird als eines der Kernprobleme identifiziert. Rückmeldungen aus der Community in Sachsen-Anhalt bestätigen, dass Diskriminierungserfahrungen weit verbreitet sind. Immer wieder berichten Beratungsstellen von Menschen, die bei schweren Erkrankungen keine Behandlung in Anspruch nehmen, weil sie Angst vor Ablehnung haben.

Forderungen nach Veränderung

In den letzten Jahren wurden zudem mehrere queerfeindliche Übergriffe in Sachsen-Anhalt dokumentiert. Der LSVD Sachsen-Anhalt erhebt deshalb verschiedene Forderungen, um die Gesundheitsversorgung für LSBTIQ*-Menschen zu verbessern. Dazu zählen verpflichtende Schulungen zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt für medizinisches Personal, die Einsetzung fester Ansprechpersonen in Kliniken und Praxen sowie klare Antidiskriminierungsrichtlinien. Gesundheit wird dabei als ein Grundrecht betrachtet, das für alle Menschen gelten muss.

Eine umfassende Betrachtung der gesundheitlichen Situation von LSBTIQ*-Menschen ergibt sich auch aus einem Bericht des LSVD, der die Auswirkungen von Diskriminierung und Minderheitenstress auf die psychische Gesundheit beleuchtet. Vorurteile führen nicht nur zu einem höheren Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen, sondern auch zu einer geringen Annahme von Präventionsangeboten. Historische Stigmatisierung und Pathologisierung prägen weiterhin das Verhältnis zwischen LSBTIQ* und dem Gesundheitswesen.

Laut dem Bericht des LSVD ist das Recht auf körperliche und geistige Gesundheit im UN-Sozialpakt verankert und umfasst einen diskriminierungsfreien Zugang zur Gesundheitsversorgung. Die Genfer Deklaration des Weltärztebundes fordert ebenfalls die Nicht-Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung. Es zeigt sich ein Handlungsbedarf zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und Gesundheitsversorgung für LSBTIQ*-Menschen.

Während 2020 die EU-Grundrechte-Agentur Daten über das allgemeine gesundheitliche Befinden von LSBTIQ*-Personen veröffentlicht hat, die signifikante Unterschiede im Vergleich zu cis-heterosexuellen Personen aufzeigen, bleibt ein gruppenspezifischer Bericht zur gesundheitlichen Lage von LSBTIQ* in Deutschland aus. Der LSVD fordert nun vom Bundesgesundheitsministerium, solche Berichte und eine Verbesserung der Richtlinien zur Kostenübernahme für geschlechtsangleichende Maßnahmen durch Krankenkassen zu erarbeiten, um der Diskriminierung im Gesundheitswesen nachhaltig entgegenzuwirken.

Für detaillierte Informationen zu den gesundheitlichen Herausforderungen, denen sich LSBTIQ*-Menschen gegenübersehen, wird auf den Artikel von dubisthalle.de verwiesen. Die umfassenden Ergebnisse und Studien zu diesen Themen können auf der Website des LSVD nachgelesen werden.