
Israel hat einen großangelegten Militäreinsatz gegen militante Palästinenser im Westjordanland gestartet. Der Einsatz begann kurz nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gazastreifen. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium gab es dabei mindestens 10 Tote und über 40 Verletzte in der Stadt Dschenin, die als Hochburg radikaler Palästinenser gilt.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Einsatz, der als „Antiterroreinsatz“ unter dem Namen „Iron Wall“ (Eiserne Mauer) geführt wird, als „umfangreich und bedeutsam“ für die Bekämpfung des Terrorismus. Bodentruppen und Spezialeinheiten drangen in Dschenin ein, unterstützt von Drohnenangriffen. Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde zogen sich zurück. In der Stadt setzen auch Apache-Flugzeuge und Militärfahrzeuge ein.
Reaktionen auf den Militäreinsatz
Die Offensive wird von Israels Finanzminister Bezalel Smotrich als notwendig erachtet, um die Sicherheitslage im Westjordanland zu verändern und sich gegen „Terrorelemente und ihre Unterstützer“ zu richten. Gleichzeitig äußert das palästinensische Außenministerium Befürchtungen über eine mögliche Zunahme der Gewalt durch jüdische Siedler. Diese Gewalt hat in letzter Zeit zugenommen, insbesondere nach Angriffen radikaler Siedler auf palästinensische Dörfer während der jüngsten Feuerpause im Gazastreifen.
Generalstabschef Herzi Halevi kündigte eine umfassende Fortsetzung der Anti-Terror-Einsätze im Westjordanland an und gab bekannt, dass er aufgrund des Versagens des Militärs beim Schutz vor dem Terrorüberfall der Hamas am 7. Oktober 2023 zurücktreten werde. Seit diesem Überfall sind im Westjordanland 828 Palästinenser getötet worden.
In einem aktuellen Vorfall wurde in Tel Aviv ein Messerangriff verübt, bei dem vier Menschen verletzt wurden. Der Angreifer, ein marokkanischer Staatsbürger mit US-Aufenthaltsgenehmigung, wurde von Passanten erschossen. Die Hamas bezeichnete den Täter als Märtyrer und stellte die Tat als Reaktion auf den Militäreinsatz in Dschenin dar.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Einsatz im Westjordanland und die erhöhte Gewaltbereitschaft in der Region die angespannte Situation zwischen Israel und den Palästinensern weiter verkomplizieren, während die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen aufmerksam verfolgt. Die Berichterstattung über diesen Militäreinsatz und dessen Konsequenzen erfolgt unter anderem bei idowa und Berliner Zeitung.