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Am 10. Februar 2025 wurde an der Hochschule Hamm-Lippstadt ein neues Forschungsprojekt gestartet, das sich mit der Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft beschäftigt. Anlässlich des Internationalen Tags der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft, der am 11. Februar 2025 gefeiert wird, wurde das Projekt mit dem Titel „PSY:SICHT“ vorgestellt. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Frauen im Fokus (IFIF)“ mit einer Summe von gut 447.000 Euro unterstützt und hat eine Laufzeit bis 2027.
Das zentrale Ziel des Projekts ist die Identifikation psychologischer Faktoren, die die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft beeinflussen. Hintergrund ist die festgestellte Unterrepräsentation von Frauen in höheren wissenschaftlichen Positionen. Dies zeigt sich beispielsweise in einer geringeren Zitation von wissenschaftlichen Arbeiten, seltenen Einladungen als Sprecherinnen auf Kongressen sowie weniger positiven Bewertungen ihrer Forschungsleistungen im Vergleich zu männlichen Kollegen.
Projektinitiatoren und Methodik
Die Initiatoren von „PSY:SICHT“ sind Prof. Dr. Laura Große vom Lehrgebiet „Differentielle und Klinische Psychologie“ sowie Prof. Dr. Silke Jörgens vom Lehrgebiet „Wirtschaftspsychologische Grundlagen“. Das Projektteam umfasst zudem M.Sc. Antonia Böttcher, M.Sc. Britta Kelch, B.Sc. Farina Koßmann sowie die studentischen Mitarbeiterinnen Janet Leticia Herrera und Louisa Bornhöft.
Für die Forschung wird ein Mixed-Methods-Ansatz verfolgt, der sowohl Fokusgruppen-Interviews als auch eine Online-Umfrage umfasst. In der ersten Phase sollen Fokusgruppen mit Wissenschaftlerinnen, Gender-Expert*innen und Mitarbeitenden aus der Öffentlichkeitsarbeit die psychologischen Faktoren explorieren. In der zweiten Phase wird eine Online-Umfrage durchgeführt, um Geschlechtsunterschiede bei den psychologischen Aspekten, die mit Sichtbarkeit verbunden sind, zu untersuchen und zu quantifizieren. Die Ergebnisse sollen öffentlich präsentiert werden und Handreichungen für die Öffentlichkeitsarbeit bereitstellen.
„PSY:SICHT“ möchte dazu beitragen, Sichtbarkeitsprozesse für Wissenschaftler*innen durch die Berücksichtigung psychologischer Aspekte attraktiver zu gestalten. Es werden Personen aus der Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaft gesucht, die bereit sind, ihre Erfahrungen mit Sichtbarkeitsprozessen zu teilen. Interessierte können sich unter psysicht@hshl.de melden. Wissenschaftlicher Ansprechpartner ist Prof. Dr. Silke Jörgens, erreichbar unter +49 (0)2381 8789-541 oder per E-Mail an silke.joergens@hshl.de.
Das Forschungsprojekt wird von einer Vielzahl von Studien unterstützt, die ähnliche Probleme aufzeigen. So attestieren Berichte, dass Frauen in fortgeschrittenen akademischen Positionen oft unterrepräsentiert sind und häufig von Benachteiligungen betroffen sind, wodurch ihre Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit leidet, wie auf der Webseite von Innovative Frauen im Fokus dokumentiert ist.
Für weitere Details zu der Untersuchung der psychologischen Faktoren, die die Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft beeinflussen, siehe [Innovative Frauen im Fokus](https://www.innovative-frauen-im-fokus.de/projekte/uebersicht/psysicht/) und [IDW Online](https://nachrichten.idw-online.de/2025/02/10/forschungsprojekt-zur-sichtbarkeit-von-frauen-in-der-wissenschaft-an-der-hochschule-hamm-lippstadt-gestartet).