
Die Stadtverwaltung von Herne arbeitet aufgrund eines ganztägigen Warnstreiks, der von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen wurde, nur im eingeschränkten Modus. Der Gewerkschaftssekretär Eric Lobach betonte, dass die Streikbereitschaft der Herner Beschäftigten im öffentlichen Dienst noch nicht erschöpft sei. Er warnte, dass Verdi die Auseinandersetzung weiter eskalieren könne, falls die Arbeitgeber am heutigen oder morgigen Tag kein akzeptables Angebot vorlegten.
Besonders betroffen sind mehrere Fachbereiche der Stadtverwaltung. Im **Fachbereich Bürgerdienste** sind die Einschränkungen im Einwohnerwesen, der Bürgerberatung sowie im Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen deutlich bemerkbar, insbesondere in der KfZ-Zulassungsstelle. Auch der **Fachbereich Öffentliche Ordnung** verzeichnet kaum Einsatz von Verkehrsüberwachung und Kommunalem Ordnungsdienst, was bedeutet, dass Verkehrsverstöße ungeahndet bleiben und finanzielle Verluste für die Kommune drohen. Im **Fachbereich Digitalisierung** gibt es starke Einschränkungen, die möglicherweise Verzögerungen oder Ausfälle bei digitalen Verwaltungsdiensten zur Folge haben. Weitere Störungen betreffen den **Fachbereich Zentrale Dienste**, wo Post- und Scanstellen betroffen sind. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der internen Kommunikation und der Dokumentenverarbeitung, sowie der Telefonzentrale der Stadtverwaltung. Auch im **Gebäudemanagement** sind die Auswirkungen spürbar: Die Beschäftigten der Gebäudereinigung und Hausmeisterdienste streiken, was zu Einschränkungen an Schulen, Kitas und weiteren öffentlichen Einrichtungen führt. Zudem sind im **Fachbereich Stadtgrün** Einschränkungen in der Grünpflege und Abfallbeseitigung zu erwarten.
Weitere Streiks im öffentlichen Dienst
Die Gewerkschaft ver.di plant am Montag, den 24. Februar 2025, weitere Streiks im öffentlichen Dienst, wie halloherne.de berichtete. Diese Maßnahme erfolgt im Kontext der ergebnislos vertagten Tarifverhandlungen am 18. Februar 2025 in Potsdam, die über 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst betreffen. Der Fokus liegt auf besseren Bezahlungen und einer attraktiveren Gestaltung des öffentlichen Dienstes. Lobach kritisierte die Arbeitgeberseite für das Fehlen konkreter Forderungen und Angebote.
Die bevorstehenden Streikmaßnahmen in Herne richten sich an Tarifbeschäftigte, Auszubildende, Studierende und Praktikanten in verschiedenen städtischen Einrichtungen. Während der Streikmaßnahmen ist vorgesehen, dass die Schwimmbäder der Herner Bädergesellschaft geöffnet bleiben. Streikende versammeln sich um 9 Uhr am Willi-Pohlmann-Platz vor dem Herner Kulturzentrum. Die Stadt Herne hat bereits mögliche Einschränkungen und Schließungen städtischer Dienststellen angekündigt. Alle 20 Kindertageseinrichtungen und drei „Kleine Kitas“ der Stadt könnten geschlossen bleiben, und die Bürger werden gebeten, ihre Behördengänge auf andere Tage zu verlegen. Die Bürger können mit längeren Wartezeiten rechnen, aber die Abteilungen Ausländer- und Staatsangehörigkeitswesen sowie Standes- und Versicherungsamt sollten voraussichtlich geöffnet bleiben. Das Straßenverkehrsamt ist lediglich für bereits vereinbarte Termine zugänglich.