
Rund 200 Bürger nahmen am Bürgerdialog zum Thema „Winterberger Weg“ in Niedersfeld teil. Diese Veranstaltung wurde von der Stadt Winterberg und den Stadtwerken Winterberg organisiert, um die Bürger über Windkraft und die Energiewende zu informieren und einzubeziehen. Bürgermeister Michael Beckmann skizzierte die Ausgangsposition der Stadt und äußerte Kritik an der Umsetzung der Energiewende. Beckmann betonte, dass Kommunen keinen Einfluss auf die Ausweisung von Windkraftflächen hatten. Aktuell wurden rund vier Prozent des Stadtgebiets als Windenergieflächen ausgewiesen, von denen bereits vier an externe Investoren vergeben wurden.
Die Stadt Winterberg plant, die verbleibenden Flächen über die neu gegründete Stadtwerke Winterberg Energie Verwaltungs GmbH (SWE) zu verwalten. Mit dieser Maßnahme sollen die Bürger die Möglichkeit erhalten, selbst zu investieren und an den Erträgen der Windkraft finanziell teilzuhaben. Es wurden Pachtangebote an Eigentümer der verfügbaren Windenergieflächen unterbreitet, um die Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen. Die Bürger-Energie-Stiftung soll die Erträge aus der Windenergie in die Infrastruktur und das Gemeinwesen investieren. Reinhard Piepenbrock stellte das Modell der Bürger-Energie-Stiftung vor und hob deren langfristigen Nutzen hervor.
Beteiligung und Akzeptanz der Energiewende
In einem weiteren Kontext wird betont, dass eine aktive Unterstützung der Gesellschaft für das Gelingen der Energiewende notwendig ist. Laut einem Bericht von der Heinrich-Böll-Stiftung spielen Kommunen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Projekten für erneuerbare Energien. Die gesellschaftliche Akzeptanz ist ein wichtiges Thema, insbesondere auf kommunaler Ebene, da Konflikte häufig im Zusammenhang mit lokalen Energieprojekten auftreten. Beteiligungsmöglichkeiten für Kommunen und Bürger sind entscheidend für die Akzeptanz.
Zu den Erkenntnissen aus dem Projekt „ReWA“ gehört unter anderem, dass Beteiligung den lokalen Verbleib der Wertschöpfung sichert und gezielte Kommunikation Transparenz schafft. Darüber hinaus wird empfohlen, Beteiligungsfenster in Planungs- und Genehmigungsprozesse zu nutzen, um die Rolle der Kommunen als Gestalter zu stärken und Bürgerenergie aktiv einzufordern. Um die Akzeptanz zu fördern, sollten Bürger an Energieprojekten beteiligt werden und der Zugang zu finanziellen Beteiligungsangeboten sollte niederschwellig gestaltet werden.
Die Stadt Winterberg plant, weiterhin offen über die Entwicklungen im Bereich Windkraft zu informieren. Weitere Informationen zum „Winterberger Weg“ sind auf der Website www.winterbergerweg.de verfügbar.