Kleve

Digitale Rettung: Gesundheitsdaten sicher über Grenzen austauschen!

Der Rettungsdienst des Kreises Kleve hat kürzlich die digitale Patientendatenerfassung auf mobile Systeme umgestellt. Dies wurde durch die Vernetzung mit dem Radboud Universitair Medisch Centrum (Radboud UMC) in Nijmegen ermöglicht, die seit Mitte März 2023 besteht. Die Zusammenarbeit steht unter dem Motto „Veiligheid zonder grenzen – Sicherheit ohne Grenzen“ und zielt darauf ab, die Effizienz und Sicherheit im Rettungsdienst zu erhöhen.

Rettungskräfte im Kreis Kleve nutzen bereits seit mehreren Jahren digitale „NIDA Pads“ zur Erfassung relevanter Patientendaten wie Blutdruck, Puls, EKG und Fotos. Diese Informationen werden während des Einsatzes an das aufnehmende Krankenhaus übermittelt, um eine optimale Vorbereitung des medizinischen Personals zu gewährleisten. Eine neue Schnittstelle, die gemeinsam mit dem Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen entwickelt wurde, erlaubt die digitale Anmeldung von Patienten in Krankenhäusern über Landesgrenzen hinweg. Durch die Verwendung standardisierter Datensätze werden Sprachbarrieren und Kommunikationsprobleme reduziert. Zudem erleichtert die elektronische Übermittlung von EKG-Daten und visuellen Informationen die Einschätzung und Vorbereitung des Klinikpersonals. Das Projekt setzt ein Zeichen für die Digitalisierung im Gesundheitswesen und eine grenzüberschreitende Rettungskette, von der vor allem die Patientinnen und Patienten profitieren, für die jede Minute zählt, wie die [Niederrhein Nachrichten](https://www.niederrhein-nachrichten.de/nachrichten/intensivere-zusammenarbeit-im-rettungsdienst-8997.html) berichteten.

Digitalisierung im Rettungsdienst unter der Lupe

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) untersucht derweil die Digitalisierung im Rettungsdienst im Rahmen des Projekts „eMergent – Digitalisierung im Rettungsdienst“. Der Fokus der Untersuchung liegt auf der IT-Sicherheit. Die Ergebnisse einer Orientierungsstudie sollen spezifische Rahmenbedingungen definieren und Produkte für weitere Studien auswählen. Digitalisierte Geräte im Rettungsdienst unterstützen die Behandlung, Dokumentation und das Einsatzmanagement, wodurch das Personal mehr Zeit für medizinische Behandlungen gewinnen kann.

Die verwendeten Geräte tauschen Informationen aus und geben einen Überblick über den Gesundheitszustand der Patienten. Ein früher Informationsaustausch zwischen Leitstelle, Rettungsmittel und Krankenhaus verbessert den Gesamtprozess. Kommunikationsschnittstellen wie Bluetooth, WLAN, NFC und Internetanbindung sind dabei zunehmend Standard. Allerdings gibt es auch Sicherheitsrisiken wie unveränderte Standardpasswörter, unverschlüsselte Datenübertragungen und fehlende Sicherheitsupdates. Im Verlauf des Projekts sollen zwei weitere Teilstudien veröffentlicht werden, wobei die erste Teilstudie eine Umfrage zu Digitalisierungsprozessen und eine Analyse des Ist-Zustandes im Rettungsdienst sowie einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen umfasst, wie das [Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik](https://www.bsi.bund.de/DE/Service-Navi/Presse/Alle-Meldungen-News/Meldungen/eMergent_230615.html) berichtete.