Essen trauert um Christine Weinbörner: Eine Stimme für die Senioren

Christine Weinbörner, die unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Senioren, ist am 25. August im Alter von 74 Jahren im Hospiz Essen-Steele gestorben. Aufgewachsen im Süddeutschland der 1950er Jahre, hinterlässt sie ein beeindruckendes Erbe der sozialen Gerechtigkeit und des Miteinanders. Die gebürtige Süddeutsche, die durch ihre Ausbildung als Sozialarbeiterin ins Ruhrgebiet kam, wurde nicht nur als stellvertretende Vorsitzende des Essener Seniorenrats bekannt, sondern auch als leidenschaftliche Gründungsaktivistin in zahlreichen sozialen Projekten. Ihre Stimme für die Marginalisierten und ihr Engagement in den grünen Bewegungen werden schmerzlich vermisst.

„Christine war eine Seele voller Empathie!“ Jubelt Susanne Asche, die Vorsitzende des Seniorenrats. Bis zu ihrem Tod war Christine Weinbörner ein echtes Vorbild für viele – ihre Leidenschaft und ihr Herzblut waren unübersehbar. Sie führte mit Hingabe den Arbeitskreis Mobilität und stellte sich einem der drängendsten Probleme unserer Zeit: der Einsamkeit älterer Menschen. „Ihr Herzensanliegen war die selbstbestimmte Teilhabe der Seniorinnen und Senioren“, so Asche weiter.

Eine Lebensgeschichte voller Engagement

Die Aktivitäten von Christine waren so vielfältig wie ihr Leben! Ob in Krefeld als hauptamtliche Gleichstellungsbeauftragte oder in Essen als Teil der Gründergeneration des „Kinderhauses Villa Berkel e.V.“ – überall setzte sie sich unermüdlich für andere ein. Durch ihre Arbeit während der 68er-Bewegung und als Vorsitzende der GAL (Grün-Alternativen Liste) ebnete sie den Weg für die Grünen in Essen, als ihre parteiübergreifenden Anstrengungen 1984 in den Stadtrat führten.

„Die GAL war mehr als nur eine politische Bewegung für Christine. Es war eine Chance, das Leben der Menschen in Essen aktiv zu gestalten“, erinnert sich ein Wegbegleiter bei der bewegenden Abschiedsfeier im September. Trotz der damaligen SPD-Mehrheit im Rat, die viele ihrer Vorstellungen erstickte, bleibt ihr Erbe stark. Ihre innovativen Vorschläge und publikationsstarken Artikel in den „Grünen Zeiten“ hinterließen Tiefe Spuren in der Essener Politik!

Ein unverdrossener Einsatz für die Gleichstellung

Der glanzvolle Höhepunkt ihrer politischen Karriere war die Kommunalwahl 1989, bei der sie als Spitzenkandidatin ins Rennen ging. Als GAL-Ratsfrau brachte sie nicht nur grün-alternative Anliegen in den Stadtrat, sondern kämpfte auch für die Gleichstellung innerhalb der Stadtverwaltung. Ihre Vision von einem diskriminierungsfreien Raum verfolgte sie mit unerschütterlichem Glauben an die gute Sache.

„Egal, ob in Krefeld oder Essen, ihr Engagement blieb unermüdlich“, erläutert Walter Wandtke, ebenfalls ein langjähriger Weggefährte. Christine Weinbörner wird in der Erinnerung nicht nur als „Stimme der Senioren“, sondern als strahlendes Beispiel für das Menschliche und Soziale in der Politik bleiben. “Mir und vielen anderen wird sie stets in guter Erinnerung bleiben.”

Der Seniorenrat von Essen und ganz besonders ihre Kolleg*innen sind in tiefer Trauer um ihre Mitstreiterin. Christine Weinbörner hat die Herzen vieler berührt, und ihr unermüdlicher Einsatz für die Rechte von Seniorinnen und Senioren wird unvergesslich bleiben.