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Die Agentur für Arbeit Mettmann hat die Jahresbilanz 2024 vorgestellt, die alarmierende Trends in der Region aufzeigt. Die Arbeitslosigkeit steigt, während gleichzeitig ein erheblicher Fachkräftemangel besteht. Insbesondere der demografische Wandel und technologische Änderungen werden als Ursachen für diese Entwicklung identifiziert. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Mettmann ist von 173.000 im Jahr 2014 auf etwa 200.000 im Jahr 2024 gestiegen. Im Jahr 2024 wurden mehr als 1.000 neue sozialversicherte Stellen geschaffen, was einen positiven Trend im Bereich der Beschäftigung darstellt.
Allerdings zeigt sich ein Rückgang in der Beschäftigung im Bereich Wirtschaft sowie in der Ver- und Bearbeitung von Rohstoffen, wo ein Rückgang von 4,8% zu verzeichnen ist. Im Gegensatz dazu konnten Dienstleistungen in der Region seit Juni 2013 fast 30% Zuwachs verzeichnen. Diese Entwicklung deutet auf einen signifikanten Wandel innerhalb der Wirtschaftsstrukturen hin. Zudem wurden von den Jobcentern 2.200 berufliche Weiterbildungen gefördert, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der in 33 Berufsgruppen vorhanden ist, darunter Gartenbau, Sanitärtechnik, Informatik, Objektschutz, Rechnungswesen sowie Verkehr und Logistik.
Fachkräftemangel und Integration
Aktuell sind 8.200 Menschen arbeitslos, was einer Arbeitslosenquote von 6,9% entspricht. Trotz dieser Zahlen gibt es keine signifikanten Anstiege bei Insolvenzen oder Kurzarbeit. Im Durchschnitt gab es 3.175 freie Stellen im Jahr 2024, was einer Erhöhung von 1,1% entspricht. Über 90% dieser Stellen sind unbefristet, was die anhaltende Nachfrage nach Fachkräften und Spezialisten belegt.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt. Rund 4.000 Personen aus acht Haupt-Asylherkunftsländern sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wobei 63% dieser Menschen höher qualifiziert sind. Migranten tragen somit zur wirtschaftlichen Entwicklung bei, indem sie Steuern und Sozialbeiträge zahlen.
Diese Herausforderungen und Entwicklungen sind jedoch nicht isoliert. Ein Blick über die Region hinaus zeigt ähnliche Problematiken. Seit 2005 sinkt die Arbeitslosenquote in Deutschland, wobei der historische Höchststand mit 11,7% im Jahr 2005 verzeichnet wurde. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 5,3%. Regionale Unterschiede sind ebenfalls evident, wobei beispielsweise in Bayern die Quote bei 3,1% und in Bremen bei 10,2% liegt.
Laut einer Umfrage unter Unternehmen konnten über 50% offene Stellen nicht besetzt werden, wobei besonders Süd- und Norddeutschland mit einer hohen Anzahl an Stellenbesetzungsproblemen konfrontiert sind. Über 30% der Unternehmen haben Schwierigkeiten, Stellen für Arbeitskräfte ohne abgeschlossene Berufsausbildung zu besetzen, obwohl diese in allen Regionen verfügbar sind. Prognosen deuten auf einen Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials von 43,1 Millionen im Jahr 2020 auf 40,1 Millionen im Jahr 2040 hin und unterstreichen den zunehmenden Fachkräftemangel sowie einen potenziellen generellen Arbeitskräftemangel.
Diese Entwicklungen machen deutlich, dass die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit dringend erforderlich sind. In diesem Zusammenhang spielen auch Automatisierung und Digitalisierung eine Rolle, um die benötigte Arbeitskraft effizienter einzusetzen, wie Wirtschaftsdienst berichtet.
Die Situation in Mettmann verdeutlicht die Herausforderungen und Chancen, die der Arbeitsmarkt gegenwärtig bietet. Eine aufmerksame Beobachtung und schnelle Maßnahmen sind erforderlich, um die Lösungen für alle Beteiligten zu finden, was auch im Artikel von Täglich.me hervorgehoben wird.