Mettmann

Mettmann investiert in neue Klärtechnik: Bakterien als heimliche Helden!

In der Kläranlage Mettmann wird derzeit eine umfangreiche Baumaßnahme durchgeführt, die auf eine nachhaltige Verbesserung der Abwasserbehandlung abzielt. Der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW) investiert in den Einbau einer neuen Vorbehandlung für das ankommende Wasser, das aus den Haushalten und Unternehmen der Stadt stammt. Das gereinigte Wasser wird anschließend wieder in den Naturkreislauf zurückgeführt.

Markus Koch, Abteilungsleiter für Abwasser beim BRW, beschreibt die Bedeutung der Bakterien in biologischen Kläranlagen und bezeichnet sie als „meine fleißigsten und liebsten Mitarbeiter“. Diese Mikroorganismen arbeiten rund um die Uhr, um das Abwasser zu reinigen, ohne sich zu beschweren. Die Baumaßnahme soll ein Jahr in Anspruch nehmen und trägt dazu bei, die Effizienz der Kläranlage zu erhöhen, um den Anforderungen an die Abwasserbehandlung gerecht zu werden, die durch zunehmende Belastungen entstehen.

Technologische Fortschritte in der Abwasserbehandlung

In einem weiteren Kontext, der die Herausforderungen in der Abwasserbehandlung beleuchtet, zeigt eine Recherche den Druck auf kommunale Kläranlagen während der Erntezeit, insbesondere durch Abwässer aus der Agrarproduktion, wie der Wein- und Olivenölverarbeitung. Diese Abwässer haben eine hohe organische Fracht, die den Einsatz von Flockungsmitteln notwendig macht. Übliche Flockungsmittel sind Metallionen, wie Eisen- oder Aluminiumsalze, sowie synthetische Polymere, die mit Schwierigkeiten bei der Entsorgung der Rückstände verbunden sind.

Im Projekt La ChiPur am Fraunhofer IGB wurde ein innovatives biobasiertes Flockungsmittel entwickelt, das aus Chitosan, gewonnen aus Lebensmittelproduktionsabfällen, besteht. Dieses Flockungsmittel, das mit dem Enzym Laccase funktionalisiert wird, kann an die spezifische Belastung des Abwassers angepasst werden. Ein Vorteil dieser Technologie besteht darin, dass die Rückstände des biobasierten Flockungsmittels abbaubar sind, was die Verwertung von Klärschlamm und die Rückgewinnung von Nährstoffen erleichtert. Ziel ist es, auch direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben oder Winzern Kosten für die Entsorgung des Abwassers zu sparen.

Durch diese Entwicklungen wird deutlich, wie wichtig technologische Fortschritte und nachhaltige Maßnahmen in der Abwasserwirtschaft sind, um den Anforderungen an die Umwelt gerecht zu werden, während gleichzeitig die Effizienz der Prozesse verbessert wird.

Für weitere Informationen zu den innovativen Ansätzen in der biologischen Abwasserreinigung besuchen Sie die Seite des Fraunhofer IGB.