Oberhausen

Spaziergang durch die Geschichte: Die Kolonie Eisenheim erkunden!

Am Sonntag, den 9. März 2025, findet ein moderierter Freiluft-Spaziergang in der ältesten Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets statt. Der Spaziergang beginnt um 14:30 Uhr und erstreckt sich über die Geschichte der Kolonie Eisenheim, die 1846 von der Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel und Huyssen gegründet wurde. In dieser Siedlung lebten viele Menschen während der Blütezeit der Ruhrindustrie.

Der Fokus des Spaziergangs liegt auf der Geschichte der Siedlung, dem Kampf der Bewohner gegen den Abriss in den 1970er Jahren, der schließlich zum Denkmalschutz führte, sowie dem Alltag und Leben der Menschen in der ‚Kolonie‘. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich, und Online-Tickets können unter www.shop.industriemuseum.lvr.de erworben werden. Die Dauer des Spaziergangs beträgt etwa 90 Minuten und der Kostenbeitrag liegt bei 6 € pro Person. Die maximale Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Der Veranstaltungsort ist das Museum Eisenheim, Berliner Straße 10a, 46117 Oberhausen. Für weitere Informationen steht die Kulturinfo Rheinland unter der Telefonnummer 02234-9921-555 zur Verfügung.

Historische Bedeutung der Arbeitersiedlungen

Die Kolonie Eisenheim, die als die älteste Zechenkolonie gilt, entstand im Kontext der sozialen Not im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Arbeitersiedlungen in dieser Region wurden in unmittelbarem Anschluss an die Industrialisierung geschaffen, um den dramatischen Wohnungsmangel zu bekämpfen und Arbeitskräfte, die größtenteils aus dem Osten Europas stammten, an die Zechen und Fabriken zu binden. Diese Siedlungen, meist in Form einfacher Reihenhäuser, waren für die Familien der Arbeiter konzipiert, die für ihre Arbeit in den neuen industriellen Betrieben benötigten wurden, wie Ruhr-Guide berichtet.

Die ältesten Siedlungen sind charakteristisch für die Bauweise der Zeit und boten mit ihren zwei Stockwerken und mehreren Wohnungen pro Gebäude einfachen Wohnraum. Viele dieser Häuser erhielten später Vor- und Hintergärten, die es den Bewohnern ermöglichten, Gemüse anzubauen und Tiere zu halten. Um 1900 lebte jeder fünfte Arbeiter in einer der 25.000 Siedlungswohnungen. Auch soziale Einrichtungen wie Kindergärten und Bibliotheken wurden in die Siedlungen integriert, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Heute sind viele dieser historischen Arbeitersiedlungen begehrte Wohnräume und werden durch aktive Bürgerinitiativen erhalten und restauriert.