Olpe

Bahnstreik sorgt für Chaos: Der längste Ausstand in Deutschland steht bevor!

Im Mai 2015 wurde die Deutsche Bahn von einem erheblichen Arbeitskampf erschüttert, als die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen sechs Tage dauernden Streik ausrief. Dieser Streik stellte den längsten in der Geschichte der Deutschen Bahn dar. Ankündigungen der GDL, die am Dienstag begannen, warfen einen Schatten auf die Reisepläne vieler Fahrgäste, da Ersatzfahrpläne gelten sollten und im Regionalverkehr mit einem verringerten Angebot von 15 bis 60 Prozent gerechnet wurde. Besonders in Ostdeutschland wurden die meisten Ausfälle erwartet, während jeder dritte Fernzug dennoch fahren sollte, wie [LokalPlus](https://www.lokalplus.nrw/kreis-olpe/mai-2015-koenigskind-bahnstreik-gemaelde-wahnsinn-und-lp-geburtsstunde-94857) berichtete.

GDL-Chef Claus Weselsky erklärte, dass die Bahnkunden sich nicht erfreut über den Streik zeigten. Der Streik im Güterverkehr hatte bereits am Montag begonnen, und Weselsky wies eine von der Bahn vorgeschlagene Schlichtung zurück, bezeichnend, dass es um grundgesetzlich geschützte Rechte von GDL-Mitgliedern gehe. Er kündigte an, sollten keine Reaktionen vom Bahnmanagement folgen, mit weiteren Streiks drohen zu wollen. Weselsky wies außerdem die Kritik an den Streiks zurück und bezeichnete den Ausstand als recht- und verhältnismäßig, während er der Bahn Verzögerungstaktiken vorwarf. Währenddessen forderte Kanzlerin Angela Merkel eine Schlichtung, die von der GDL abgelehnt wurde.

Konflikt und Forderungen der GDL

Der Arbeitskampf mündete in einen Streit um die Vertretung von Lokführern, Zugbegleitern und Rangierführern durch die GDL. Die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die ebenfalls verhandeln wollte, stieß hierbei auf Widerstand von Seiten der Bahn, die unterschiedliche Verträge für die gleiche Beschäftigtengruppe ablehnte. Angesichts der eskalierenden Situation forderten mehrere CDU-Politiker eine Zwangsschlichtung, wobei Michael Fuchs sich für ein gesetzliches Schlichtungsverfahren im Bahn- und Luftverkehr aussprach. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrats, plädierte für eine Zwangsschlichtung auch in Bereichen der öffentlichen Daseinsfürsorge. Der Fahrgastverband „Pro Bahn“ schlug vor, Bischof Wolfgang Huber als Moderator einzusetzen, während Karl-Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbandes, von einem abnehmenden Verständnis der Fahrgäste für die GDL berichtete, wie [Die Zeit](https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2015-05/bahn-streik-beginnt) meldete.