Olpe

Bürger wehren sich gegen Windkraftflut in Kirchhundem – Zukunft in Gefahr!

In der Gemeinde Kirchhundem wird derzeit eine Online-Petition gegen den Bau zusätzlicher Windkraftanlagen außerhalb von Windvorrangzonen initiiert. Diese Petition hat das Ziel, insbesondere die Wallfahrtskirche Kohlhagen sowie andere Kulturdenkmäler vor möglichen negativen Auswirkungen zu schützen. Zudem äußern die Petenten Bedenken hinsichtlich der Zerstörung des Landschaftsbildes und der Beeinträchtigung der Lebensqualität für die Anwohner. Laut der Planung wird angestrebt, fast 5% (650 ha) der Gemeindefläche für Windenergie bereitzustellen, was den geforderten Wert von 1,8% in Nordrhein-Westfalen deutlich übersteigt. Trotz dieser hohen Zuweisung sollen weitere Windräder außerhalb der Windvorrangzonen genehmigt werden. Dabei ist der Bau von 8 Windanlagen in einem der ältesten FFH-/Naturschutzgebiete im Kreis Olpe vorgesehen, was im Widerspruch zur Entscheidung der Gemeinde Kirchhundem steht.

Die Initiatoren der Petition, unter anderem Wolfgang Exner, Rainer Reichling und Tim Hoffmann, befürchten negative Auswirkungen des Windkraftausbaus, wie die Zerstörung der Landschaftsästhetik und des historischen Landschaftsbildes, erhöhte Lärmbelästigung sowie Wertverlust von Immobilien. Zudem wird ein Gefühl der Enge und Bedrängnis für die Anwohner beschrieben, während wertvolle Waldflächen und Kulturgebiete bedroht sind. Der Eindruck der Natur und Landschaft könnte gestört und der Tourismus beeinträchtigt werden, was die Lebensqualität der Bürger in dieser Region weiter gefährden könnte, wie [OpenPetition](https://www.openpetition.de/petition/online/zukunft-fuer-kirchhundem-keine-windkraft-umzingelung-unserer-doerfer) berichtet.

Geplante Windkraftanlagen und Bürgerinitiativen

Zusätzlich zu den Ängsten vor der Umzingelung durch Windkraftanlagen (WKA) entstehen zunehmend Bürgerinitiativen, die sich für den Erhalt der Lebensqualität einsetzen. In der Gemeinde Kirchhundem sind zahlreiche Windkraftanlagen geplant, worauf auch die Bürgerinitiative „Rothaar-Windwahn“ reagiert hat. Diese Initiative entstand, um die Umzingelung mit WKA zu verhindern und zugleich die Lebensqualität in der Region zu erhalten. Bereits im Oktober 2020 wurde ein Bauantrag für 10 neue WKA auf dem Rothaarkamm eingereicht, und zusätzlich sind 7 weitere Anlagen im benachbarten Kreis Siegen-Wittgenstein geplant.

Die Standorte der neuen Windkraftanlagen befinden sich in einem Landschaftsschutzgebiet im Kreis Olpe und könnten den Schutzzweck erheblich beeinträchtigen. Außerdem liegen sie außerhalb der im Flächennutzungsplan der Gemeinde dargestellten Konzentrationsflächen. Es bestehen auch erhebliche Bedenken hinsichtlich des Schutzes von Quellgebieten und Grundwasser. Die Initiatoren der Initiative halten die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen, wie die Abschaltautomatiken für Rotoren, für unzureichend. Außerdem könnte die Errichtung der WKA zu erheblichen Veränderungen der Landschaft führen, was den sanften Tourismus, insbesondere den Rothaarsteig als Premiumwanderweg, negativ beeinträchtigen könnte. Laut [RothaarWindwahn.de](https://www.rothaarwindwahn.de/unserprojekt/) sind die geplanten Flächen zudem von Borkenkäferbefall betroffen, was zu einer Rodung von Flächen geführt hat, die wichtige Lebensräume für Tierarten darstellen.