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Ein 50-jähriger Pädagoge aus Attendorn wurde kürzlich vor dem Schöffengericht in Olpe wegen des Besitzes von kinder- und jugendpornografischen Inhalten verurteilt. Die Straftaten kamen ans Licht, nachdem im Juli 2021 eine DVD mit strafrechtlich relevanten Dateien im Fahrzeug des Angeklagten entdeckt wurde. Mitarbeiter einer Autowerkstatt hatten diese gefunden und daraufhin die Polizei informiert.
Bei der anschließenden Durchsuchung seiner Wohnung wurden weitere Datenträger sichergestellt. Insgesamt stellte sich heraus, dass der Angeklagte im Besitz von 72 Dateien mit Darstellungen von Kindern unter 14 Jahren sowie 667 Dateien mit Darstellungen von Kindern zwischen 14 und 18 Jahren war. Während einige dieser Dateien harmloses Posing zeigen, dokumentieren andere tatsächlichen Missbrauch.
Reue und rechtliche Konsequenzen
Der Angeklagte äußerte vor Gericht Reue, konnte jedoch keine Erklärung für sein Handeln abgeben. Sein Verteidiger betonte, dass keine Vorfälle in der realen Welt bekannt seien. Der Pädagoge war bereits seit einiger Zeit vom Dienst suspendiert und hatte keine Vorstrafen oder psychiatrischen Behandlungen in der Vergangenheit. Im Falle einer Bewährungsstrafe zeigte er sich bereit, eine Therapie in Anspruch zu nehmen.
Die Staatsanwältin beantragte ein Jahr auf Bewährung, verbunden mit einer Geldauflage von 1.500 Euro an den Verein „Invema“ sowie den Nachweis über Therapieanstrengungen innerhalb von zwölf Monaten. Das Gericht folgte diesem Antrag und verhängte entsprechend ein Jahr Bewährung und die Geldauflage. Der Verteidiger erwägt indes, auf ein Rechtsmittel zu verzichten.
Zusätzlich wurde in einer Recherche nach ähnlichen Vorfällen festgestellt, dass das Gefühl, mit einem expliziten Bild online allein zu sein, belastend sein kann. Es gibt jedoch Hilfsangebote für Betroffene, wobei das NCMEC (National Center for Missing & Exploited Children) Unterstützung und Hilfe für Opfer und deren Familien bietet. Hierzu zählen auch Krisenintervention und lokale Beratungsangebote, sowie ein Freiwilligenprogramm, das Familien miteinander verbindet, die ähnliche Krisen erlebt haben, wie [missingkids.org](http://www.missingkids.org/gethelpnow/cybertipline) berichtet.