Skandal in Attendorn: Mann wegen sexuellem Missbrauch erneut vor Gericht!
In einem schockierenden Fall von sexuellem Missbrauch wurde ein 55-jähriger Mann aus Attendorn vom Olper Schöffengericht zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Dies ist bereits das zweite Mal, dass er wegen solcher Vergehen vor Gericht steht. Im Januar 2023 erhielt er eine Bewährungsstrafe, nachdem er sich an seiner achtjährigen Großnichte vergangen hatte. Nun wird ihm vorgeworfen, auch seine Nichte, die Tante der ersten Geschädigten, sexuell missbraucht zu haben. Laut Siegener Zeitung ist die aktuelle Anklage ohne die vorherige nicht denkbar gewesen.
Die Vorfälle liegen lange zurück. Der erste Missbrauch soll zwischen 1988 und 1991 stattgefunden haben, der zweite zwischen 1994 und 1996. Die Geschädigte, heute 38 Jahre alt, hatte erst spät den Mut gefunden, ihre Erlebnisse öffentlich zu machen. Während der Verhandlung brach sie in Tränen aus und schilderte, wie der Angeklagte sie als Kind im Badezimmer unsittlich berührt hatte, während ihre Mutter einkaufen war. „Ich war da ja noch ein Kind“, sagte sie und erklärte, dass sie bis dahin geglaubt hatte, solche Taten würden schnell verjähren.
Die dramatische Aussage der Zeugin
Die Schilderungen der Zeugin waren erschütternd. Sie berichtete, dass der Angeklagte ihr im Kinderzimmer vorschlug, Sexualkunde zu betreiben, und sie dann an Brust und Scheide berührte. „Du hast nicht nur mich angefasst. Warum sollte ich das erfinden?“, konfrontierte sie ihn während ihrer Aussage, während er alle Vorwürfe bestritt und eine angebliche Streitigkeit über das Erbe seiner Mutter als Grund für die Anschuldigungen ins Feld führte. Doch die Richterin betonte die Glaubwürdigkeit der Zeugin und stellte fest, dass die Widersprüche in ihren Aussagen nicht unüblich seien, insbesondere in solch traumatischen Fällen.
Die Geschädigte hatte in der Vergangenheit versucht, sich zu öffnen, wurde jedoch von ihrer Mutter bestraft, als sie einer Bekannten von den Vorfällen erzählte. Diese Dynamik innerhalb der Familie hat dazu geführt, dass sie viele Jahre geschwiegen hat. Ihr Bruder bestätigte, dass sie ihn immer wieder gewarnt hatte, den Angeklagten mit den Kindern allein zu lassen, ohne jedoch Details zu nennen.
Urteil und Konsequenzen
Staatsanwalt Moritz Faßbender forderte eine Haftstrafe von einem Jahr für die beiden Taten, wobei die bereits verhängte Bewährungsstrafe von zwei Jahren aus dem Jahr 2023 einbezogen wurde. Das Gericht entschied schließlich auf eine Gesamtstrafe von zwei Jahren und acht Monaten ohne Bewährung. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert, doch das Gericht folgte dem Staatsanwalt und erkannte die Zeugin als glaubwürdig an, wie auch Westfalenpost berichtete.
Dieser Fall wirft ein grelles Licht auf die dunklen Schatten der Vergangenheit und die Herausforderungen, mit denen Opfer sexueller Übergriffe konfrontiert sind. Es ist ein eindringlicher Appell, solchen Taten nicht nur Gehör zu schenken, sondern auch die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, egal wie viel Zeit vergangen ist. Die Geschädigte hat den ersten Schritt gemacht, und ihre Stimme wird hoffentlich anderen Mut geben, ebenfalls zu sprechen.