
Heinz Nixdorf, ein wegweisender deutscher Computerpionier, wurde am 9. April 1925 in Paderborn geboren. In den 1960er-Jahren revolutionierte er mit halbleiterbasierten Kleinrechnern die Technologiewelt. Seine Karriere begann 1952, als er in einem fensterlosen Kellerraum in Essen die ersten Elektronenröhren zusammenlötete. Damit legte er den Grundstein für die Nixdorf Computer AG, die während der deutschen Wirtschaftswunderjahre zu einem international tätigen Elektronikkonzern wuchs, der über 31.000 Mitarbeitende beschäftigte und einen Umsatz von fünf Milliarden Mark generierte. Nixdorf konnte sich mit seinen Mikrocomputern erfolgreich gegen den damaligen Marktführer IBM behaupten.
Nixdorf schuf nicht nur einen Weltkonzern, sondern machte Paderborn zu einem wichtigen Standort für Computertechnik. Er entwickelte für die RWE einen Elektrorechner zur Stromabrechnung und plante, Kunden von IBM abzuwerben. Dabei lernte er technische Innovationen während eines Studi-Jobs kennen und gründete 1952 seine erste Firma, ohne über einen Universitätsabschluss, Startkapital, Produkt oder vorhandenen Markt zu verfügen. Heinz Nixdorf starb am 17. März 1986 an einem Herzinfarkt auf der CeBIT in Hannover, kurz vor seinem 61. Geburtstag.
Nixdorfs Lebensweg und Vermächtnis
Nixdorf wuchs als ältestes von fünf Kindern in einer von Armut geprägten Familie auf. Nach seinem Abitur und einem Studium der Physik an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt arbeitete er 1951 in der Entwicklungsabteilung von Remington Rand Corp. Hier entwickelte er Elektronensaldierer und Elektronenmultiplizierer. 1952 gründete er das Labor für Impulstechnik in Essen und stellte seinen ersten Mitarbeiter ein. 1954 präsentierte er den ersten Vakuumröhrencomputer, und 1965 stellte er den ersten elektronischen Taschenrechner mit Halbleitern auf der Hannover Messe vor.
Sein Unternehmen, das 1968 in Nixdorf Computer AG umbenannt wurde, verzeichnete zur höchsten Blüte seiner Zeit im Jahr 1985 einen Umsatz von etwa vier Milliarden D-Mark und beschäftigte 24.000 Mitarbeiter in 44 Ländern. Nixdorf engagierte sich stark für die Ausbildung seiner Mitarbeiter, gründete eine Berufsschule und unterstützte die Universität-Gesamthochschule Paderborn. Zudem spielte er eine bedeutende Rolle beim Bau des Paderborn Lippstadt Flughafens, der 1971 eröffnet wurde. Sein Lebenswerk wird bis heute durch das nach ihm benannte Heinz Nixdorf MuseumsForum gewürdigt, das das Erbe dieses einflussreichen Unternehmers bewahrt.
Informationen über Nixdorfs Leben und Wirken stammen unter anderem aus einem Bericht von WDR sowie einem Artikel auf Wikipedia.