Remscheid

Mit dem Rad gegen Einsamkeit: Tour Demenz begeistert Burscheid!

Mit einer beeindruckenden Radtour über 200 Kilometer setzen sieben aktive Radler aus Burscheid ein starkes Zeichen gegen Einsamkeit und Demenz, während sie tatkräftig Unterstützung von rund 30 Mitarbeitenden der lokalen Einrichtungen erhalten und auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen, das immer dringlicher wird.

Ein sportlicher Kampf gegen die Einsamkeit! Am Mittwoch hat eine Gruppe von Radfahrern in Burscheid ein bemerkenswertes Ziel verfolgt: Sie haben sich auf die Räder geschwungen, um auf die Herausforderungen der Demenz aufmerksam zu machen. Doch das ist nicht alles – rund 30 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ökumenischen Hospiz Hausbetreuungsdienst Burscheid (ÖHHB), Domo Vita und die Stadtverwaltung haben die Helden der Pedale mit offenen Armen empfangen!

Um 8.30 Uhr brachen die Fahrradsportler auf und radelten über Bergisch Gladbach, Gummersbach und Radevormwald, bevor sie um 17 Uhr wieder in Burscheid ankamen. Eine beeindruckende Strecke von 121 Kilometern – darunter vier Mitarbeiter des Regionalbüros und drei ehrenamtliche Helfer! Und am Donnerstag geht es gleich weiter: Von Remscheid über Leichlingen, Solingen bis nach Wuppertal, stehen noch einmal über 70 Kilometer auf dem Plan. Dietmar Fischer vom Regionalbüro erklärt, warum die Gruppe möglichst klein bleibt: „Sonst wird es zu kompliziert.“ Es ist klar: Sicherheit geht vor!

Die beeindruckende Geschichte hinter der Tour

Doch was steckt eigentlich hinter dieser außergewöhnlichen Aktion? Die „Tour Demenz“ hat ihre Wurzeln bereits im Jahr 2017, damals ins Leben gerufen von der Landesinitiative Demenz-Service NRW. Vorgänger waren die Läufer – jetzt setzen sie auf die Kraft des Fahrrads, um längere Strecken zurückzulegen und die Botschaft über Demenz zu verbreiten. Das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz für das Bergische Land hat das Konzept übernommen und engagiert sich bereits seit vier Jahren für diese wichtige Thematik.

Das Motto in diesem Jahr: „Einsamkeit begegnen – Zugehörigkeit stärken“. Im Gegensatz zu den letzten Jahren, in denen Altenheime besucht wurden, steht 2024 das Ziel fest, Begegnungsstätten aufzusuchen, die der Einsamkeit den Kampf ansagen. Doch hier gab es zunächst eine Herausforderung: Ist ein Halt in Burscheid möglich, wo es keine spezielle Einrichtung für Demenzkranke gibt?

Die Suche nach Alternativen

Die Stadt Burscheid musste kreativ werden! Glücklicherweise erklärten sich das ÖHHB und Domo Vita sofort bereit, die Aktion zu unterstützen. Carola John, Vorsitzende des ÖHHB, zeigt sich begeistert: „Wir freuen uns, dass wir die Gruppe begrüßen dürfen. Wir sind täglich mit Demenzerkrankten in Kontakt.“ Neben der Unterstützung bei der Tour bieten sie auch Fortbildungen und ein monatliches Begegnungscafé an, um gegen die Einsamkeit zu kämpfen.

Warum ist dieses Thema so aktuell? Stella Ignatz von Domo Vita hat eine Erklärung: „Die Gesellschaft hat sich verändert – Kinder ziehen schneller aus und suchen oft ihr Glück im Ausland. Die Großfamilien sind auf dem Rückzug!“ Die Scham, über die eigene Einsamkeit zu sprechen, ist nach wie vor ein hinderliches Thema. Daher ist es umso wichtiger, aktiv gegen die Einsamkeit vorzugehen.

Ein innovativer Schritt in diese Richtung ist die „Karte der Verbundenheit“, die in diesem Jahr vom Regionalbüro entwickelt wurde. Über einen QR-Code kann jeder, der möchte, Angebote gegen Einsamkeit finden oder selbst eintragen. In Burscheid prangt der QR-Code jetzt im Schaufenster des ÖHHB. Christine Ullerich vom Regionalbüro hofft auf eine lebendige Beteiligung: „Es wäre wunderschön, wenn das Ding lebendig bleibt!“

NAG Redaktion

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