
Nach über zwölf Jahren der Schließung öffnet das Haus Cleff in Remscheid am Wochenende wieder seine Türen. Die Schließung des Heimatmuseums erfolgte im Jahr 2013 aufgrund eines Käferbefalls, der umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich machte. Die Gesamtkosten der Sanierung beliefen sich auf über 8,6 Millionen Euro, wovon die Stadt Remscheid 7,7 Millionen Euro übernahm.
Zur Wiedereröffnung wird am Samstag eine Kunstausstellung mit Fotografien des weltberühmten Künstlers Wolfgang Tillmans, der aus Remscheid stammt, präsentiert. Die Ausstellung umfasst rund 30 Räume und wird bis Ende des Jahres zu sehen sein. Nach der Kunstausstellung wird das Haus Cleff erneut als Heimatmuseum genutzt, um Geschichten und Erinnerungen aus Remscheid und der Umgebung zu präsentieren.
Besondere Ausstellung von Wolfgang Tillmans
Die Kombination von 250 Jahre alter Architektur und 40 Jahren Kunst von Wolfgang Tillmans wird in der Ausstellung deutlich. Tillmans bereitet derzeit eine große Ausstellung im Centre Pompidou in Paris vor und bezeichnet das Haus Cleff als totalen Gegensatz zur modernen Architektur in der französischen Hauptstadt. Der Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz dankte Tillmans bei den Vorbereitungen für seine Teilnahme.
Das historische Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert zeichnet sich durch altenglische Fenster und farbige Etagen aus: Das Erdgeschoss ist in hellem Rosa gehalten, der erste Stock in zartem Grün und das Dachgeschoss in dunklerem Grün. Das Gebäude wurde für zwei Brüder und ihre Familien konzipiert und verfügt über zwei Eingänge, Küchen und Treppenhäuser. Tillmans berücksichtigte die Spiegelbildlichkeit des Hauses bei der Auswahl seiner Fotografien, die in den Küchen großformatig ausgestellt werden und in Dialog mit den Räumen treten.
Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt von Tillmans‘ 40-jähriger künstlerischer Entwicklung, einschließlich Kopierarbeiten von 1986 und dem Bild „Venus transit“ von 2004. Zu den Fotografien zählen auch Porträts von prominente Persönlichkeiten wie Lady Gaga und Kate Moss sowie Bilder aus der Serie „Lutz & Alex“. Darüber hinaus unternahm Tillmans Aufnahmen in fünf Fabriken des metallverarbeitenden Gewerbes in Remscheid, um ein Gespür für Licht und Schatten zu entwickeln.
Ein Raum im Obergeschoss bleibt leer, um das Museum selbst darzustellen. Die Ausstellung umfasst insgesamt 24 Räume und sechs Flure mit 120 zur Verfügung stehenden Flächen. Tillmans‘ Kunst wird geprägt durch Farbigkeit, Strukturen und Texturen, und seine Arbeiten wurden unter anderem im Museum of Modern Art (MoMa) in New York ausgestellt. Bei der Eröffnung wird ein DJ auflegen, was die Veranstaltung zusätzlich beleben soll. Das Haus Cleff soll künftig ein Anziehungspunkt für gesellige Treffen werden und Wechselausstellungen bieten, was die Tillmans-Ausstellung als Auftakt für eine neue Epoche im Historischen Zentrum betrachtet.“, wie radiorsg.de berichtete.
Die umfassende Sanierung des Hauses Cleff war notwendig, um das historische Gebäude für künftige Generationen zu bewahren. Die Stadt erwarb das Gebäude 1927, um es als Heimatmuseum zu nutzen. Dank der Sanierungsmaßnahmen wird das Haus Cleff nun nicht nur ein Ort für kulturelle Veranstaltungen, sondern weiterhin ein wichtiges Dokument der Remscheider Geschichte sein, wie rp-online.de berichtete.