
Am Dienstagnachmittag, dem 14. Januar 2025, wurden im Sündenwäldchen bei Kerpen-Manheim Schilder des Energiekonzerns RWE beschädigt und gestohlen. Die Polizei Rhein-Erft bestätigte auf Anfrage die Vorfälle und führte zwischen 14 und 15 Uhr zwei Einsätze durch. Bisher sind die Täter nicht ermittelt worden.
Unbekannte rissen nicht nur die Beschilderungen heraus, sondern zündeten auch einige an. Brandreste wurden am südöstlichen Ende des Waldes gefunden, welches mehr als hundert Meter von der Mahnwache der Umweltaktivisten entfernt liegt. Zudem meldeten RWE-Werkschutzmitarbeiter den Diebstahl von Schildern. Bei einem Aufeinandertreffen zwischen vermummten Personen und den Werkschutzmitarbeitern kam es zu einer Beschädigung eines Außenspiegels eines Fahrzeugs.
Ermittlungen und Behördenreaktionen
Die Polizei hat bisher keine Hinweise darauf, dass die Teilnehmer der Mahnwache mit den Straftaten in Verbindung stehen. Ein Polizeisprecher erklärte, dass gegen Unbekannt ermittelt werde. Die Kooperationsgespräche zwischen Polizei und Aktivisten zur Aufklärung der Vorfälle werden weiterhin fortgeführt.
Die Mahnwache selbst war zuvor umgesiedelt worden, darf jedoch nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln wieder an den ursprünglichen Standort zurückkehren. RWE hatte die Räumung des Versammlungsortes veranlasst, da sie die Rettungswege als blockiert ansahen. Das Unternehmen bleibt der Meinung, dass der Standort nicht für eine Mahnwache geeignet ist und berichtet von strafbaren Handlungen, Diebstählen sowie Sachbeschädigungen durch die Mahnwachen-Teilnehmer.
Die Ereignisse fanden in einem Gebiet statt, das rund acht Hektar groß ist und in der Nähe des geplanten Hambacher Sees liegt, wo Kies und Sand abgebaut werden sollen. Der Abbau wurde von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens beschlossen und ist Teil der Leitentscheidungen, die sich auf die bergbauliche Inanspruchnahme beziehen. Derzeit gibt es keinen Zeitplan für die Rodung des Wäldchens.
Bereits am 3. Januar hatte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Klage gegen den aktuellen Hauptbetriebsplan eingereicht. RWE hat bis zum 31. Januar eine Stillhaltezusage gegenüber dem Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster abgegeben.
Für weitere Details zu den Vorfällen berichtete ksta.de, während n-tv.de neue Erkenntnisse zu den Ermittlungen veröffentlicht hat.