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Am 25. Februar 2025 äußerte sich Greg Kane, Head of European Investment Research bei PGIM Real Estate, zu den aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen Immobilienmarkt. Seine Analyse zeigt, dass die Stimmung unter den Investoren gemischt ist, wobei die Unsicherheit bezüglich der Bildung einer neuen Regierung einen spürbaren Einfluss hat. Trotz dieser Unsicherheiten werden nur geringe Auswirkungen der Wahlergebnisse auf die Immobilienpreise erwartet. Vor allem Maßnahmen der Zentralbank und globale Ereignisse, wie etwa Zölle, Inflation und Wachstumsaussichten, haben einen erheblichen Einfluss auf die Marktzinsen sowie die Kosten für Immobilienkredite. Niedrige Zinsen tragen zur Stabilität der Immobilienbewertungen bei.
Allerdings wirkt die anhaltende Unsicherheit negativ auf die Liquidität des Investmentmarktes. Laut der Prognose von PGIM Real Estate werden die Renditen auf deutsche Immobilien im Jahr 2025 stabil bleiben. Die Nachfrage der Nutzer in Deutschland zeigt sich jedoch verhalten, was auf ein schleppendes Wirtschaftswachstum zurückzuführen ist. Positives ist jedoch in Bezug auf das Mietwachstum zu berichten: Schlüsselfaktoren wie ein geringes Angebot, verbesserte Erschwinglichkeit und eine steigende Flächennutzung dürften dazu führen, dass das Mietwachstum die gesamtwirtschaftliche Leistung übertreffen wird. Besonders im Wohnsektor wird Optimismus geäußert, da hier vorhersehbare Cashflows zu erwarten sind. Der Logistiksektor bietet durch niedrigere Bewertungen und das Wachstum des E-Commerce zusätzliche Chancen, während Rechenzentren von einer rasch wachsenden, KI-gesteuerten Nachfrage profitieren.
Marktentwicklung und Preisprognosen
Das Jahr 2023 war für den Immobilienmarkt von einem historischen Verfall geprägt, dem stärksten Rückgang seit 60 Jahren. Dennoch wird für 2024 ein Anstieg der Immobilienpreise prognostiziert, da die Zinsen gesunken sind und die Mietpreise steigen. Dies berichtet die Tagesschau. Viele Menschen in Deutschland träumen von einem freistehenden Haus mit Garten und Garage in der Nähe ihrer Arbeitsstelle, Kita oder Schule. Die Preisunterschiede für Einfamilienhäuser sind jedoch erheblich: In München liegt der Preis bei etwa 1,6 Millionen Euro, in Mainz bei rund 750.000 Euro und in Magdeburg bei etwa 300.000 Euro.
Aktuell liegt das Preisniveau in Deutschland fünf Prozent unter den Höchstwerten von 2022. Zudem senkte die Europäische Zentralbank (EZB) im Jahr 2024 die Zinsen viermal, zuletzt auf drei Prozent. Ende 2024 pendelte sich der durchschnittliche Zins für zehnjährige Darlehen zwischen drei und dreieinhalb Prozent ein, nachdem sie 2023 in der Spitze über vier Prozent lagen. Damit können Immobilienkäufer mehrere hundert Euro pro Monat im Vergleich zu 2023 sparen. Trotz steigender Dynamik am Immobilienmarkt bleibt der Zugang zu Eigentum in großen Städten für viele Haushalte unerschwinglich. Der Neubau-Sektor steht weiterhin vor Herausforderungen, da das angestrebte Ziel von 400.000 neuen Wohnungen jährlich verfehlt wurde.
Experten fordern von der neuen Bundesregierung verstärkte Impulse für den Wohnungsbau, um die Situation auf dem Immobilienmarkt zu verbessern, darunter auch Vorschläge wie Freibeiträge bei der Grunderwerbssteuer. Kaufinteressenten wird geraten, langfristige Entscheidungen zu treffen und nicht auf den perfekten Zeitpunkt zum Kauf zu warten. Die Prognose deutet auf mögliche Preissteigerungen für Immobilien auch im Jahr 2025 hin, bedingt durch hohe Mieten und sinkende Zinsen.