
In Wermelskirchen stehen zahlreiche Veränderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung an, die für die Patienten überwiegend nachteilig sind. Die Krankenhausreform, die von der Bundesregierung initiiert wurde, verfolgt eigentlich das Ziel, die Behandlungsqualität zu sichern und zu steigern, medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten und die Effizienz sowie Entbürokratisierung im Krankenhaussektor voranzutreiben, wie RGA berichtete.
Allerdings ist in Wermelskirchen festzustellen, dass die Patienten von den Reformen nicht unbedingt profitieren. Im Zuge der Umstrukturierungen wurde entschieden, die Gynäkologie am Krankenhaus zu schließen, was die stationäre Versorgung der Patientinnen unmöglich macht. Chefarzt Stephan Ganz sowie zwei Oberärzte haben die Klinik bereits verlassen und sind in ein anderes Krankenhaus gewechselt. Die verbliebene Gynäkologin Anna Slutschanski führte die Praxis zwar noch weiter, schloss diese jedoch ebenfalls nach ihrem Wechsel zu ihrem ehemaligen Chef.
Geplante Schließungen und Auswirkungen
Die Schließung der gynäkologischen Station erfolgt im Kontext der Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen, die vorsieht, dass gynäkologische stationäre Leistungen nur in größeren Zentren angeboten werden dürfen. Dieses Vorgehen führt zu einer zunehmenden Verlagerung vieler medizinischer Leistungen in den Bereich der ambulanten Behandlung. Die Entscheidung zur Schließung wurde von Krankenhaus-Geschäftsführer Christian Madsen und der ärztlichen Leitung, darunter Dr. Volker Launhardt, erläutert, wobei betont wurde, dass man „in Freundschaft“ auseinander gehe, wie RP Online berichtete.
Ein weiteres bedeutendes Ereignis steht Ende 2025 an, wenn die Endoprothetik, ein zentrales Element der Orthopädie, aus dem Krankenhaus verlagert wird. Dies führt zu Unklarheiten über die Zukunft der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Wermelskirchener Patienten müssen sich auf längere Wege für Knie- oder Hüft-Operationen einstellen und werden zudem mit einer höheren Terminlast in Kliniken konfrontiert, die diese Leistungen weiterhin anbieten.
Aktuell sind für die Patienten keine Vorteile der Krankenhausreform sichtbar. Sie haben ein Recht auf Informationen über Krankenhausleistungen und -qualität, jedoch ist der Zugang zu den erforderlichen Leistungen keineswegs einfacher geworden. Im Gegenteil, die Reformen führen zu einem Verlust an Behandlungsmöglichkeiten und längeren Wartezeiten für die Patienten.