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Wölfe in der Nähe: Sind unsere Siedlungen wirklich in Gefahr?

Mutmaßliche Wolfssichtungen in Nordrhein-Westfalen sorgen zurzeit für besorgte Reaktionen in der Bevölkerung. Betroffene Gebiete umfassen unter anderem Bottrop, den Unterbacher See, den Kreis Mettmann, Mönchengladbach, Dormagen, Rommerskirchen und Kapellen. In einigen Fällen wurden Sichtungen auch fotografisch dokumentiert. Dennoch stehen eindeutige Bestätigungen für alle Sichtungen noch aus. Experten, wie Wolfgang Kwasnitza vom Nabu-Landesfachausschuss Wolf, gehen in den meisten Fällen von Wölfen aus. Kwasnitza betont, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt, da die Tiere ihre Scheu vor Menschen nicht verloren haben. Er fügt hinzu, dass eine höhere Wolfsdichte zu häufigeren Begegnungen führt, wie RP Online berichtete.

In Deutschland wird das Monitoring der Wolfsterritorien jährlich von den Bundesländern durchgeführt. Jedes Bundesland führt unabhängige Erhebungen der Wolfsvorkommen durch. Die Ergebnisse werden einmal jährlich im September während eines Nationalen Monitoringtreffens unter der Leitung des Bundesamts für Naturschutz zusammengetragen. Dabei entsteht eine national abgestimmte Vorkommenskarte sowie eine Karte der bestätigten Territorien für das vorangegangene Monitoringjahr, welches vom 1. Mai bis zum 30. April des folgenden Jahres reicht. Die Veröffentlichung der Zahlen und der Vorkommenskarte erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz nach diesem Treffen. Aktuell sind für das Monitoringjahr 2024/25 in Deutschland 52 Wolfsterritorien bekannt, darunter 44 Rudel, 4 Paare und 4 territoriale Einzeltiere. In 43 Rudeln wurde zudem eine Reproduktion nachgewiesen, mit insgesamt 120 bestätigten Welpen. Die Wölfe sind in mehreren Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen verbreitet, wie DBB-Wolf berichtete.