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Wüst in Katar: NRW auf Wirtschaftsmission im Golfraum!

Nordrhein-Westfalen (NRW) hat das Ziel, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der arabischen Region zu intensivieren. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) beginnt am Dienstag eine viertägige Reise nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Wüst wird von einer Delegation aus über einem Dutzend Vorstandschefs und Vorstandsmitgliedern begleitet, zu denen auch Vertreter von Unternehmen wie RWE, Uniper, Thyssenkrupp, DHL und Covestro gehören. Neben diesen Unternehmen sind auch der Duisburger Hafen und die Düsseldorfer Messe Teil der Delegation.

Das Hauptaugenmerk der Reise liegt auf Gesprächen über Geschäftsbeziehungen, Investitionen und politische Kooperationen, insbesondere in den Bereichen Energie und Künstliche Intelligenz (KI). Laut t-online wächst die Bedeutung der arabischen Staaten für Deutschland und NRW, insbesondere im Kontext des Ukraine-Kriegs und geopolitischer Veränderungen. Dies ist der erste offizielle Besuch eines nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten in Katar; der letzte Besuch eines NRW-Regierungschefs in den VAE fand im Jahr 2009 statt.

Wirtschaftliche Verbindungen stärken

Arabische Staaten spielen bereits eine bedeutende Rolle als Investoren in NRW. So hält der katarische Staatsfonds 9,1 % an RWE, während Adnoc aus Abu Dhabi die Übernahme von Covestro plant. Zudem wird Wasserstoff eine zentrale Rolle im Umbau der Industrie spielen, wofür Katar plant, aktiv tätig zu werden. Thyssenkrupp baut derzeit eine Ammoniak-Produktionsanlage in Katar, die 2024 fertiggestellt werden soll. Duisburg soll sich als zentrale Drehscheibe für Grünen Ammoniak in Europa positionieren. Der Duisburger Hafen steht in einem Austausch mit VAE-Unternehmen über Projekte im Bereich Wasserstoff und Ammoniak.

Das Messe Düsseldorf beabsichtigt, sich strategisch in der Golfregion zu positionieren und plant Messen in Dubai sowie Riad. Die wirtschaftlichen Daten belegen das Wachstum der Golfstaaten: Das BIP der Region wuchs von 162 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf eine geschätzte Größe von 226 Milliarden Dollar im Jahr 2023, mit Prognosen von 282 Milliarden Dollar für 2029. Die VAE verzeichneten ein BIP von 370 Milliarden Dollar im Jahr 2015, das auf 569 Milliarden Dollar im Jahr 2023 geschätzt wird, und bis 2029 wird ein BIP von 713 Milliarden Dollar prognostiziert.

Im Jahr 2024 exportierte NRW Waren im Wert von 1,1 Milliarden Euro in die VAE, während die Exporte nach Katar lediglich 11,9 Millionen Euro betrugen. Erwähnenswert ist auch der Produktionsstandort von Wilo in Dubai, dessen Kapazitäten kürzlich verdoppelt wurden, wie boersennews berichtet.