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Ein Rohrbruch an der Seestraße in Wedding an Silvester hat die Diskussion über die Notfallwasserversorgung in Berlin neu entfacht. In diesem Zusammenhang hat die SPD-Fraktion in Tempelhof-Schöneberg umfassende Maßnahmen gefordert, um die Bürgerinnen und Bürger besser zu schützen. Annette Hertlein, Bezirksverordnete aus Schöneberg, betonte die Bedeutung des Katastrophenschutzes und die Notwendigkeit, die Infrastruktur für die Wasserversorgung zu verbessern. Der Vorfall verdeutlicht, dass unerwartete Unterbrechungen der Trinkwasserversorgung eine ernsthafte Gefahr darstellen können.
Die SPD hat in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einen entsprechenden Antrag eingereicht. Hertlein berichtete von eigenen Schwierigkeiten, online Informationen zur nächstgelegenen Wasserpumpe zu finden. Um den Zugang zu Informationen zu erleichtern, wurde ein Vorschlag an das Bezirksamt unterbreitet. Dieser beinhaltet die Sichtbarkeit von Einzugsgebieten, Standorten, Trinkwasserqualität und Funktionstüchtigkeit der Wasserpumpen auf der offiziellen Webseite. Zudem soll eine Verknüpfung der Kartendaten mit „OpenStreetMap.de“ geschaffen werden, um die Aktualität der Informationen zu gewährleisten, wie Berliner Zeitung berichtete.
Notfallkonzepte für die Wasserversorgung
In einem breiteren Kontext hat das Bundesinnenministerium ein Notfallkonzept zur Zivilen Verteidigung entwickelt, das am 24. August 2016 vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Die Trinkwasserversorgung in Deutschland ist während der Corona-Pandemie nicht gefährdet, jedoch wird die moderne Infrastruktur als zunehmend verwundbar wahrgenommen. Dieses Konzept soll der Abwehr neuer Gefahren dienen, darunter Massenvernichtungswaffen, terroristische Konflikte und Cyberangriffe.
Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich auf Notfälle vorzubereiten, insbesondere durch die Bevorratung von Trinkwasser. Es wird empfohlen, für 10 Tage Nahrungsmittel und für 5 Tage Trinkwasser (2 Liter pro Person und Tag) vorrätig zu halten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat bereits über 5.200 Trinkwassernotbrunnen und -quellen in Deutschland eingerichtet, vor allem in Großstädten. Diese Notbrunnen sind unabhängig vom Leitungsnetz und stellen sicher, dass die Bevölkerung im Katastrophenfall versorgt ist, wie auch Lebensraum Wasser berichtete.
Der angemessene Versorgungsweg zu den Brunnen beträgt zwischen 500 und 2.000 Metern. Diese Brunnen können bis zu 6 Kubikmeter Trinkwasser pro Stunde bereitstellen und müssen gewartet sowie zugänglich sein. Bei Bedarf wird die Wasserqualität mit Chlortabletten sichergestellt. In Extremfällen, wie es in Kriegsgebieten beobachtet wird, kommt es darauf an, die Bevölkerung auch unter erschwerten Bedingungen mit Wasser zu versorgen.