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Massive Protestaktion in Gießen: Polizei drängt Antifa-Demo zurück!

Am Bahnhofsvorplatz in Gießen kam es am 10. Februar 2025 zu einem massiven Polizeieinsatz im Zusammenhang mit einer Demonstration unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt! Gegen den Rechtsruck – für Menschenrechte“. Rund 80 Personen versammelten sich, während eine Gegendemonstration mit lediglich 13 Teilnehmern unter dem Motto „Lasst uns gemeinsam gegen den linken Wahnsinn demonstrieren“ stattfand. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort, um die Situation zu überwachen.

Die Versammlung der 80 Personen führte kurzzeitig zu einer Blockade des Linienbusverkehrs. Immer wieder riefen die Demonstrierenden Slogans wie „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“ und „Wo wart ihr in Hanau?“. Die Polizei forderte die Gruppe auf, einen Versammlungsleiter zu benennen, was jedoch nicht geschah. Daraufhin wurde die Gruppe abgedrängt, um den Busverkehr wieder zu ermöglichen. Gegen 15 Uhr war die Situation am Bahnhof geklärt, die meisten der Gegendemonstranten waren bereits im Zug.

Kontrollen und Festnahmen

Die Polizei führte zudem in der Ederstraße Kontrollen einer zwölfköpfigen Personengruppe durch, die der Demonstration zugeordnet wurde. Bei dieser Kontrolle wurden Vermummungsgegenstände und Passivbewaffnung sichergestellt. Insgesamt erhielten sieben Männer und drei Frauen Platzverweise, während zwei Personen mit Tierabwehrspray vorläufig festgenommen wurden. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Vorsorglich waren auch Einsatzkräfte am Konrad-Adenauer-Haus der CDU im Spenerweg postiert.

Parallel zu den Vorfällen am Bahnhof demonstrierten am 8. Februar 2025 in Gießen rund 13.000 Menschen gegen den Rechtsruck in Deutschland. Die Kundgebung, organisiert von einem losen Bündnis, begann um 15 Uhr auf dem Berliner Platz. Gießens Bürgermeister Alexander Wright (Grüne) betonte in seiner Rede die Wichtigkeit von Zusammenhalt und Vielfalt in der Gesellschaft, während Kritiker die rechtsverschiebenden Tendenzen des politischen Diskurses anprangerten. Die Demonstration verlief friedlich, im Gegensatz zu den Spannungen am Bahnhof, wo eine kleine Gruppe von Rechtsextremen Platzverweise erhielt.

Die Gießener Demonstration war die größte in Hessen an diesem Tag. In Darmstadt und Kassel protestierten ebenfalls Tausende gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit.

Für weitere Informationen zu den Vorfällen am Bahnhof lesen Sie bei Gießener Anzeiger und zu den großen Demonstrationen bei Gießener Allgemeine.