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Die Stadt Nürnberg steht vor der Herausforderung, einen wichtigen sozialen Dienst einzustellen: Der Begleitdienst der NOA.kommunal GmbH, der älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und hilfsbedürftigen Personen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel erleichtert, soll zum 30. April 2025 beendet werden. Dieser Dienst ermöglicht es den Nutzern, Zugang zu Ärzten, Einkäufen und anderen wichtigen Terminen zu erhalten und spielt eine entscheidende Rolle für die Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betroffenen. Zudem fördert er zwischenmenschliche Begegnungen und das Sicherheitsgefühl.
In der Bewerbung um den Access City Award 2025 wurde der Begleitdienst als eine der umgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Inklusion und Teilhabe in Nürnberg hervorgehoben. Angesichts der anstehenden Einstellung wird diese Entscheidung von vielen als nicht nachvollziehbar angesehen, insbesondere da die Stadt erst kürzlich beim Access City Award ausgezeichnet wurde, wie städtetag.de berichtete.
Access City Award 2025 und seine Bedeutung
Nürnberg wurde beim Access City Award 2025 von der Europäischen Kommission mit dem zweiten Preis ausgezeichnet, der mit 120.000 Euro dotiert ist. Außerdem erhielt die Stadt einen Sonderpreis für inklusive Sportinfrastruktur. Der Access City Award würdigt das Engagement von Städten für Barrierefreiheit und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen, und wird seit 2010 von der EU-Kommission in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Behindertenforum vergeben.
Die Jury lobte Nürnbergs engagiertes und strategisches Konzept zur Barrierefreiheit in Bereichen wie Verkehr, Beschäftigung, Sport und Freizeit. Diese Bemühungen stehen im Einklang mit dem Ziel, das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) umzusetzen. Der Nürnberger Behindertenrat spielt dabei eine besondere Rolle, indem er Menschen mit Behinderungen aktiv in die Stadtplanung einbezieht. Die Stadt verfolgt derzeit Investitionen in integrative Sportzentren und die Ausbildung von Trainern für adaptive Sportarten.
Der erste Preis ging an Wien für die Strategie „Inklusives Wien 2030“, während der dritte Preis in Höhe von 80.000 Euro an Cartagena, Spanien, verliehen wurde. Der Sonderpreis für bauliche Umgebung und Verkehr wurde an Borås in Schweden vergeben.
Um die Fortführung des Begleitdienstes zu sichern, wurde ein Antrag zur Behandlung im zuständigen Ausschuss eingereicht. Dieser Antrag umfasst Berichte über die Bedeutung des Dienstes, die Gründe für seine Einstellung und die Prüfung von Möglichkeiten zur langfristigen Weiterführung.