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Öltanker Eventin vor Rügen: Dringender Schlepp-Einsatz gestartet!

Ein manövrierunfähiger Öltanker mit dem Namen „Eventin“ sorgt derzeit für Aufregung in der Ostsee. Der Tanker, der fast 100.000 Tonnen Öl an Bord hat, havarierte rund 20 Kilometer vor Rügen und treibt seit Donnerstagabend führerlos in nördlicher Richtung. Ein Schleppverband, bestehend aus drei Schleppern, wird den Tanker nun in die Reede des Stadthafens von Sassnitz bringen, wo die Ankunft am frühen Sonntagmorgen erwartet wird, wie ndr.de berichtete.

Die Wetterbedingungen stellen eine erhebliche Herausforderung für den Schleppvorgang dar, mit Wellenhöhen zwischen drei und vier Metern und einem Sturm mit Windstärke neun. Nach Berichten wird der Tanker zunächst vier Kilometer von der Küste in Position gehalten, bis weitere Entscheidungen getroffen werden. Es ist zu beachten, dass der „Eventin“ unter panamaischer Flagge fährt und einer Reederei mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört. Umweltminister Till Backhaus und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock äußerten besorgte Stimmen über die Risiken, die von der sogenannten russischen Schattenflotte ausgehen.

Details zur Havarie

Der Totalausfall der Systeme und der Maschine des Tankers trat in der Nacht zu Freitag auf und führte dazu, dass das Schiff führerlos in der Ostsee trieb. Deutsche Einsatzschiffe konnten am Freitagnachmittag den „Eventin“ per Notschlepper sichern, und zwei weitere Schlepper trafen später ein, wie faz.net berichtete.

Die 24-köpfige Besatzung ist nicht in Gefahr und eine Evakuierung ist nicht notwendig. Der Tanker stand zuvor auf einer Liste von 192 maroden Schiffen, die von Russland zur Umgehung von Sanktionen genutzt werden. Diese Schiffe, oft alt und unversichert, segeln unter fremder Flagge, um den europäischen Öl-Embargo zu entkommen, der aufgrund des Angriffs auf die Ukraine eingeführt wurde. Im Dezember hatte die EU bereits rund 50 Schiffe der Schattenflotte auf die Sanktionsliste gesetzt.