
In einem aktuellen Bericht über den neuen Papst, Leo XIV., wird deutlich, dass er sich mit seiner Namenswahl möglicherweise nicht auf ein festes Programm für sein Pontifikat festgelegt hat. Professor Bernward Schmidt von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt weist darauf hin, dass die Leo-Päpste sich historisch nicht eindeutig profilieren lassen. Schmidt, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker im deutschen Sprachraum, hat einen Forschungsschwerpunkt auf Papst- und Konziliengeschichte.
Leo XIV. strebt Kontinuität zu seinem Vorgänger, Papst Franziskus, an und sucht den Dialog mit konservativen Kritikern. Bei der Wahl seines Namens hat er nur einen Teil der Gründe offengelegt. Die Geschichte der Leo-Päpste beginnt mit Leo I. (440-461), der theologisch und politisch die Lehre von den beiden Naturen in Jesus Christus betonte. Diese Tradition setzt sich fort über Leo IX. (1049-1054), der das Prinzip der Synodalität wichtig nahm, bis hin zu Leo XIII. (1878-1903), der die katholische Soziallehre mit seiner Enzyklika Rerum Novarum prägte. Die Vielfältigkeit der Leo-Päpste lässt offen, welche Aspekte Leo XIV. aufgreifen wird, wie [bistum-eichstaett.de](https://www.bistum-eichstaett.de/detail/news/kirchenhistoriker-leo-paepste-lassen-sich-nicht-auf-ein-eindeutiges-profil-festlegen/) berichtet.
In einem weiteren Artikel wird das erste Treffen von Papst Leo XIV. mit den Kardinälen in der Synodenaula thematisiert. Abweichend von der Tradition im Apostolischen Palast verfolgt Leo XIV. das Ziel, den Austausch vom Vorkonklave fortzusetzen. Dies könnte den Beginn eines kollegialer ausgeübten Papstamts markieren. Leo XIV. bezieht sich auf das II. Vatikanische Konzil und das Apostolische Schreiben Evangelii gaudium von Papst Franziskus. Während eines Gottesdienstes betonte er, die Kirche solle ein Leuchtturm sein, der durch Heiligkeit und Missionarität strahlt. Er forderte die Kirchenleitung auf, sich klein zu machen, damit Christus erkannt wird und sprach die Herausforderungen des christlichen Glaubens in der modernen Welt an, wo dieser oft als absurd wahrgenommen wird.
Besonders hervorzuheben ist, dass Leo XIV. über die negativen Begleiterscheinungen des Glaubensmangels sprach, wie den Verlust des Lebenssinns und die Verletzung der Menschenwürde. Bei dem Gottesdienst wurde er sogar auf Englisch referieren, vermutlich um US-amerikanische Kardinäle anzusprechen. Er bezeichnete die Kardinäle als „engste Mitarbeiter“ des Papstes und sprach von einem einfachen Dienst. Darüber hinaus forderte er eine Erneuerung der Zustimmung zu den Prinzipien des II. Vatikanums und betonte zentrale Aspekte von Evangelii gaudium, darunter die missionarische Umkehr und den Dialog mit der Welt. Leo erklärte auch seine Namenswahl im Kontext der sozialen Frage und der Herausforderungen, die durch künstliche Intelligenz entstehen, während er Parallelen zwischen den sozialen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts und den aktuellen Herausforderungen zieht, wie [zdf.de](https://blog.zdf.de/papstgefluester/2025/05/11/leo-xiv-ein-papst-zwischen-mission-und-sozialethik/) berichtete.