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Papst Leo XIV.: Ein Weg zwischen Tradition und sozialer Verantwortung!

Der neu gewählte Papst Leo XIV. hat sich mit seiner Namenswahl nicht auf ein eindeutiges Programm für sein Pontifikat festgelegt, wie Bistum Eichstätt berichtete. Professor Bernward Schmidt von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, der Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Kirchenhistoriker im deutschen Sprachraum ist, äußerte, dass sich die Leo-Päpste historisch nicht eindeutig profilieren lassen. Leo XIV. betont die Kontinuität zu Papst Franziskus und sucht den Dialog mit konservativen Kritikern. Darüber hinaus hat Leo XIV. nur einen Teil der Gründe für seine Namenswahl preisgegeben, was eine Spannung zwischen Tradition und neuen Ansätzen erkennen lässt.

Die Reihe der Leo-Päpste beginnt mit Leo I. (440-461), der sich theologisch und politisch für die Lehre von den beiden Naturen in Jesus Christus stark machte. Leo I. wurde als „Vorgesetzter“ der anderen Bischöfe anerkannt und erhielt den Titel „Pontifex Maximus“. Leo IX. (1049-1054) legte in seiner ersten Ansprache das Prinzip der Synodalität dar und war der erste „Reisepapst“. Leo X. (1513-1521) ist bekannt für die Exkommunikation von Martin Luther und seine Rolle in der internationalen Politik. Leo XII. (1823-1829) setzte auf konservative Positionen, erkannte jedoch die Unabhängigkeit ehemaliger spanischer Kolonien an und strich Werke von Galileo Galilei vom Index. Leo XIII. (1878-1903) stellte die katholische Soziallehre mit der Enzyklika Rerum Novarum auf und prägte den Thomismus als verbindliche Norm. Die Vielzahl an historischen Aspekten der Leo-Päpste lässt erwarten, welche Schwerpunkte Leo XIV. setzen wird.

Erste Akzente von Leo XIV.

Papst Leo XIV. hat bei seinem ersten Treffen mit den Kardinälen in der Synodenaula klare Akzente gesetzt, wie ZDF berichtete. Anstatt im Apostolischen Palast zu tagen, setzte Leo XIV. auf einen Austausch, um die Diskussionen vom Vorkonklave fortzusetzen. Dies könnte den Beginn eines kollegialer ausgeübten Papstamts markieren. Dabei bezieht sich Leo XIV. auf das II. Vatikanische Konzil sowie auf Papst Franziskus‘ Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium.

Während eines Gottesdienstes betonte Leo XIV., dass die Kirche als Leuchtturm der Heiligkeit und Missionarität strahlen solle. Er forderte die Kirchenleitung auf, sich klein zu machen, damit Christus in der heutigen Zeit erkannt wird. Des Weiteren sprach er die Herausforderungen des christlichen Glaubens in der modernen Welt an, wo der Glaube oft als absurd wahrgenommen werde. Leo XIV. nannte die negativen Begleiterscheinungen des Glaubensmangels, wie den Verlust des Lebenssinns und die Verletzung der Menschenwürde. Um die US-amerikanischen Kardinäle direkt anzusprechen, führte er auch englische Redeanteile ein.

Mit seinem Namen verfolgt Leo XIV. eine thematische Verbindung zur sozialen Frage und den Herausforderungen, die durch technologische Entwicklungen, insbesondere künstliche Intelligenz, hervorgebracht werden. Er zieht Parallelen zur sozialen Frage im 19. Jahrhundert und diskutiert aktuelle Herausforderungen. Details über die weiteren Gespräche mit den Kardinälen sind zwar nicht bekannt, doch deuten viele Ansätze auf eine Kontinuität mit dem Pontifikat von Franziskus hin. Zudem wird Leo XIV., aufgrund seines Namens, der historisch mit Franz von Assisi verbunden ist, als ein enger Gefährte von Franziskus wahrgenommen.