Deutschland

Pirna: Nur noch sechs Grüne Pfeile – Verkehrssicherheit in Gefahr!

In der Stadt Pirna gibt es derzeit nur noch sechs Schilder mit dem Grünen Pfeil, die ein erleichtertes Rechtsabbiegen ermöglichen. Zuletzt wurde ein Schild an der Kreuzung Gorkistraße/Dresdner Straße demontiert. Der Abbau der Schilder war die Folge mehrerer Unfälle, insbesondere zwischen Linksabbiegern aus der Dippoldiswalder Straße und Rechtsabbiegern aus der Maxim-Gorki-Straße. Dabei hielten sich die Rechtsabbieger nicht an ihre Anhaltepflicht, was zu Verwirrung und abruptem Bremsen bei den Linksabbiegern führte.

Wie die Sächsische.de berichtete, beschloss die Unfallkommission der Stadt Pirna, den Grünen Pfeil aufgrund der unübersichtlichen Verkehrsführung und der damit verbundenen Unfälle zu entfernen. Die verbleibenden sechs Grünen Pfeile befinden sich unter anderem an der Bahnhofstraße und der Breiten Straße. Derzeit gibt es keine Pläne für neue Schilder, da keine Erkenntnisse vorliegen, die deren Montage rechtfertigen würden. Die Stadt ist sich der Vorzüge, wie einem besseren Verkehrsfluss, und den Nachteilen, wie der Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit, bewusst. Skeptisch äußert sich auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Sachsen (ADFC), der bemerkt, dass die Grünen Pfeile den Verkehrsfluss wenig verbessern und oft Fußgänger sowie Radfahrer behindern.

Pilotversuch des Grünen Pfeils für Radfahrende

Parallel zu den Entwicklungen in Pirna hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) einen Pilotversuch zum Grünen Pfeil für rechtsabbiegende Radfahrende durchgeführt. Dieses Projekt wurde im Auftrag des Verkehrsministeriums in neun Städten, darunter Bamberg, Darmstadt, und Leipzig, gestartet. Dabei wurden 43 Stellen in diesen Städten mit Schildern ausgestattet, die Radfahrenden erlauben, bei Rot nach vorherigem Anhalten rechts abzubiegen, sofern andere Verkehrsteilnehmende nicht behindert oder gefährdet werden.

Der Fokus des Versuchs lag auf den Verhaltensweisen im Rad-, Auto- und Fußverkehr. Untersucht wurden Aspekte wie Rotlichtakzeptanz, Anhaltepflicht und Unfallgeschehen. Es zeigte sich, dass viele rechtsabbiegende Radfahrer*innen vor der Schilderanbringung das Rotlicht missachteten. Dennoch stellte die BASt fest, dass andere Verkehrsteilnehmer*innen in der Regel nicht behindert oder gefährdet wurden. Der ADFC unterstützt den Grünen Pfeil und argumentiert, dass das Haltegebot überflüssig sei, da Radfahrende keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende darstellen. Außerdem wird betont, dass der Grüne Pfeil den Radverkehr fördere, indem er Wartezeiten verkürzt und die Akzeptanz von Ampelsignalen erhöhe.

Der grüne Pfeil für Radfahrende wurde mit der Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung im April 2020 offiziell eingeführt und gestattet das Rechtsabbiegen bei roter Ampel nach vorherigem Anhalten, auch auf begleitenden Radwegen.