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Am Montag, dem 13. Januar, kam es in einem Mehrfamilienhaus in Sassnitz auf der Insel Rügen zu einem Polizeieinsatz, der durch einen Hilferuf einer 21-jährigen Frau ausgelöst wurde. Die Frau gab an, dass ihr gleichaltriger Partner intime Bilder von ihr an Fremde verschicke und wollte dies zur Anzeige bringen. Der Zustand der Wohnung war unordentlich, was die Polizei veranlasste, das Jugendamt zu informieren. Darüber hinaus berichtete die Frau von bereits vorhergehenden Übergriffen durch ihren Lebenspartner.
Das Paar war erst vor wenigen Monaten von einem anderen Bundesland nach Sassnitz gezogen und lebte dort mit ihrem 16 Monate alten Kind. Nach der Anzeigenaufnahme wurde der Lebensgefährte aus der Wohnung verwiesen. Der Kinder- und Jugendnotdienst des Landkreises Vorpommern-Rügen wurde ebenfalls verständigt. Um der Frau und ihrer Tochter eine sichere Unterkunft zu ermöglichen, wurde ein Raum der Wohnung entsprechend hergerichtet. Das Jugendamt wird Unterstützung für die betroffene Mutter und das Kind anbieten. Darüber hinaus wurde die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und Stalking in Stralsund über den Fall informiert, wie die Ostsee-Zeitung berichtete.
Präventionsinitiative gegen häusliche Gewalt
In einem weiteren Zusammenhang mit dem Thema häusliche Gewalt wird in Bergen auf Rügen eine neue Präventionsinitiative vorgestellt. Diese beginnt am 22. November 2024 und zielt darauf ab, das Tabuthema Gewalt in der Familie zu enttabuisieren. Oft finden Opfer erst spät Hilfe, weshalb die Initiative, die in der Ringstraße im lokalgelegenen Einkaufszentrum von 10 bis 14 Uhr stattfindet, besonders wichtig ist.
Die mobilen Beratungsstelle wird von verschiedenen Organisationen unterstützt, darunter die „M.I.S.S. Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt“ des Landkreises und die Stralsunder Polizeiinspektion. Ein Polizeikommissar wird auf einer speziell gestalteten Bank für Gespräche bereitstehen, während Mitarbeiter der Beratungsstellen über Hilfsangebote und Wege aus Gewaltsituationen informieren. Die Präventionsstrategie richtet sich zudem an Freunde und Bekannte von Betroffenen, insbesondere wenn es um den Schutz von Kindern geht, wie [ndr.de](https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/vorpommern/Bergen-auf-Ruegen-Polizei-klaert-ueber-haeusliche-Gewalt-auf,mvregiogreifswald1442.html) berichtete.