
In Neumünster, Schleswig-Holstein, wurde ein 52-jähriger Rumäne festgenommen, der mehrere Landsleute zur Arbeit gezwungen haben soll. Dies geschah unter skandalösen Bedingungen, die laut Berichten von Bild als sklavenähnlich eingestuft werden. Die Bauarbeiter waren in einer Fabrikhalle untergebracht, die in einem deplorablen Zustand war; die Schlafräume waren kalt, dreckig und teilweise stark verschimmelt. Die Betten bestanden aus einfachen Dämm-Materialplatten, die zusammengeschoben wurden.
Die Arbeitsbedingungen, unter denen die Arbeiter litten, waren extrem hart. Sie mussten bis zu 13 Stunden täglich unter ständiger Überwachung arbeiten, erhielten minimalste Verpflegung und konnten sich keine Pausen nehmen. Die brutalen Umstände führten dazu, dass ein Arbeiter schließlich den Mut aufbrachte, zu fliehen und Hilfe zu suchen. Ein Vermögensarrest in Höhe von 60.000 Euro wurde verhängt, um sicherzustellen, dass der Beschuldigte keinen Vorteil aus seiner Tat ziehen kann.
Umfang der Arbeitsausbeutung
Der Fall steht im Kontext der umfassenden Problematik des Menschenhandels zur Arbeitsausbeutung in Deutschland. Wie KOK berichtet, werden vor allem migrantische Arbeiter von solchen Umständen betroffen. Es handelt sich häufig um Situationen, in denen die Betroffenen in ihrer Handlungsfreiheit massiv eingeschränkt sind und unter schlechten oder gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen.
Die Ausbeutung findet häufig in Branchen statt, in denen ein hoher Personalbedarf besteht, wie im Baugewerbe oder in der Landwirtschaft. In vielen Fällen sind die Arbeitnehmer nicht nur schlechten Löhnen und langen Arbeitszeiten ausgesetzt, sondern erleben auch Bedrohungen oder sogar Gewalt, was die Dimension humanitärer und rechtlicher Problematiken verdeutlicht.