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Rentenlücke: So sichern Sie Ihren Lebensstandard im Alter!

In Deutschland wird das Thema Rente immer wichtiger, da sich die Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren dramatisch entwickeln könnten. Die sogenannte „Rentenlücke“ bezeichnet den Prozentanteil, um den das letzte monatliche Netto-Einkommen vor Renteneintritt die gesetzliche Altersversorgung übersteigt. Viele Menschen sind sich der möglichen Größe dieser Rentenlücke nicht bewusst. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bereits in jungen Jahren aktiv an der eigenen Altersvorsorge zu arbeiten. Saidi Sulilatu, Chefredakteur von Finanztip, weist darauf hin, dass Inflation und die steigende Lebenserwartung den Druck auf die Renten erhöhen. Ein 30-jähriger Angestellter sollte demnach etwa 15 Prozent seines Nettoeinkommens für die Altersvorsorge zurücklegen, um seinen Lebensstandard im Alter aufrechterhalten zu können, wie SWR berichtete.

Berechnung der Rentenlücke

Es gibt zwei Hauptansätze zur Berechnung der Altersvorsorge. Zum einen die komplizierte, akkurate Methode und zum anderen eine vereinfachte Daumenregel. Unabhängig vom Alter sollten etwa 15% des Nettogehalts monatlich für die Altersvorsorge zurückgelegt werden. Bei Personen über 40 Jahren, die noch nicht privat vorgesorgt haben, sollte dieser Betrag auf etwa 20% des Nettogehalts erhöht werden. Alternativ kann das Ziel, das Einkommen im Ruhestand zu sichern, auf 70-75% des letzten Nettogehalts gesenkt werden, wobei 80% angestrebt werden sollten, wenn man unter 40 ist.

Die Berechnung der Rentenlücke erfolgt in drei Schritten:

  1. Einnahmen im Ruhestand: Hier ist es wichtig, die aktuelle Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zu nutzen, um die prognostizierte Bruttorente zu ermitteln. Mittels Hochrechnungen der DRV (z.B. 1% und 2% Rentensteigerung) kann ein Mittelwert verwendet werden, von dem dann Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden, um die Nettorente zu berechnen.
  2. Bedarf im Ruhestand: Der aktuelle Bedürfnisaufwand wird geschätzt, z.B. auf etwa 80% des aktuellen Nettoeinkommens. Beispielhaft bedeutet dies: Bei einem Nettogehalt von 2.500 Euro beträgt der Bedarf 2.000 Euro.
  3. Rentensteigerung und Inflation: Eine Rentensteigerung von 1,7% pro Jahr und eine Inflation von 2% pro Jahr werden angestrebt, um realistische Werte für die zukünftige Planung zu berücksichtigen.

Ein Beispiel für die Berechnung der Rentenlücke verdeutlicht dieses Vorgehen: Eine 30-jährige Person verdient jährlich brutto 50.000 Euro und hat eine prognostizierte Bruttorente von 1.752 Euro monatlich. Nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern bleibt eine Nettorente von etwa 2.800 Euro. Bei einem aktuellen Nettogehalt von 2.700 Euro beträgt der Bedarf 2.150 Euro (80%). Wenn man diese Werte auf einen Ruhestandsbeginn in 37 Jahren hochrechnet, ergibt sich ein Bedarf von ca. 4.500 Euro. Somit beträgt die Rentenlücke 1.700 Euro monatlich, wie Finanztip feststellte.