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Im Westerwald, Rheinland-Pfalz, wurde nach 37 Jahren erstmals wieder ein Fischotter gesichtet. Diese Nachricht ist ein bedeutender Erfolg für den Naturschutz und wurde im Rahmen des Projekts „Otterland Rheinland-Pfalz“ bekannt gegeben. Artenspürhunde des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung haben Kot eines Fischotters identifiziert, wobei der genaue Fundort geheim bleibt.
Der Fischotter ist bekannt für seine Fähigkeiten als geschickter Jäger und ernährt sich hauptsächlich von Fischen, Krabben und Fröschen. Täglich verzehrt ein Fischotter etwa 15 Prozent seines Körpergewichts. In der Vergangenheit war die Art aufgrund ihrer Felle und als Konkurrenz zur Fischerei stark bejagt worden. Dank umfassender Naturschutzmaßnahmen erholt sich jedoch der Bestand der Fischotter in Deutschland, wie [Merkur](https://www.merkur.de/deutschland/rheinland-pfalz/in-rheinland-pfalz-wieder-nachgewiesen-westerwald-fischotter-ausgerottetes-raubtier-93515573.html) berichtete.
Wiederausbreitung des Fischotters
Zuletzt wurde 2016 ein Fischotter an der Nahe gesichtet. Während der Nachweis im Westerwald als positives Zeichen für die Gewässerqualität in Rheinland-Pfalz gewertet wird, gibt es in anderen Bundesländern, insbesondere in Baden-Württemberg, Bedenken hinsichtlich einer möglichen übermäßigen Vermehrung der Fischotter. Die FDP-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg fordert in Ausnahmefällen einen Abschuss der Tiere, wohingegen das Umweltministerium derzeit keine derartigen Maßnahmen plant.
Parallel zu den Fortschritten in Rheinland-Pfalz wurde zu Beginn des Jahres 2024 das Verbundprojekt „Deutschland wieder Otterland“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt, gefördert durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt, hat das Ziel, die Erhaltungszustände der Fischotter-Populationen zu verbessern und die Wiedervernetzung von Gewässerlandschaften zu fördern. Aktuell gibt es in Rheinland-Pfalz zwar keine weiteren Nachweise von Fischottern, eine Zuwanderung wird jedoch als wahrscheinlich angesehen. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die langfristige Begleitung dieser Zuwanderung sowie die Schaffung von Bewusstsein für den Schutz der Art, wie [SNU](https://snu.rlp.de/projekte/fischotter0) erklärt.