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In Rheinland-Pfalz nehmen die Angriffe auf Geldautomaten seit Ende Dezember 2024 deutlich zu. Wie die Rheinpfalz berichtet, hat das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz insgesamt acht Sprengungen seit dem 25. Dezember registriert. Dies markiert einen Anstieg von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im laufenden Jahr gab es bisher sechs Fälle von Geldautomatensprengungen, darunter ein versuchter Anschlag. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind das zwei weitere Vorfälle, was einem Anstieg von 50 Prozent entspricht.
Das LKA gibt zwar keine spezifischen Informationen zu den möglichen Ursachen dieser Zunahme aus kriminalpräventiven Gründen preis, jedoch wurden Geldautomaten unter anderem in Großmaischeid (Kreis Neuwied), Bernkastel-Kues (Kreis Bernkastel-Wittlich) und Üxheim (Kreis Vulkaneifel) gesprengt. Insgesamt wurde für das Gesamtjahr 2024 in Rheinland-Pfalz von 23 Fällen von Geldautomatensprengungen berichtet.
Allgemeine Lage in Deutschland
Die Zahl der Geldautomatensprengungen bleibt laut einer Recherche von tagesschau.de auch in ganz Deutschland auf einem hohen Niveau. Die Untersuchung zeigt, dass ein ausgeklügeltes System hinter diesen Verbrechen steht, das oft von zweifelhaften Autovermietungen unterstützt wird. Viele Täter gestehen ihre Taten, verweigern jedoch Auskünfte über ihre Hintermänner und die Strukturen, die sie unterstützen.
Ein Rechtsanwalt berichtet von Mandanten, die aus Angst vor Konsequenzen nicht über andere Täter sprechen möchten. Ermittler entdeckten in Utrecht ein Trainingszentrum für Geldautomatensprenger, wo eine Reihe von Verbrechen geplant und geübt wurden. In den ersten vier Monaten des Jahres 2023 gab es bereits so viele Festnahmen wie im gesamten Jahr 2022, wobei fast die Hälfte der Täter aus Utrecht stammt. Diese Täter sind oft jung und haben häufig marokkanische Wurzeln.
Die Ermittlungen zeigen, dass ein Großteil der Beute in andere Straftaten, besonders in den Drogenhandel, fließt. Zudem hat sich die Lage hinsichtlich der Angriffe auf Geldautomaten verlagert: Niedersachsen verzeichnet einen Rückgang, während Hessen mit 40 Angriffen im Jahr 2023 im Vergleich zu 26 im Jahr 2022 den höchsten Anstieg meldet. In Rheinland-Pfalz wurden 39 Angriffe im Jahr 2023 registriert, gegenüber 34 im Jahr 2022.
Viele Täter werden von Hintermännern angeworben und erhalten Unterstützung bei der Durchführung der Taten. Beispielsweise wird in einem Prozess in Koblenz berichtet, dass Täter 25% der Beute erhielten und mit speziellen Fahrzeugen ausgestattet wurden, die oft über zweifelhafte Autovermietungen angemietet werden, um ihre Ortung zu verhindern. Ermittlungen zeigen zudem, dass viele dieser Fahrzeuge in speziellen Werkstätten in den Niederlanden umgerüstet werden.