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Ein neues Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz wurde zu Jahresbeginn in Koblenz gegründet, was eine direkte Reaktion auf die Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 darstellt. Geplant sind insgesamt drei Regionalstellen des Landesamtes. Die Landesregierung zeigt sich allerdings zurückhaltend gegenüber dem Angebot aus Frankenthal, wo Räumlichkeiten für eine regionale Außenstelle zur Verfügung gestellt werden könnten. Innenminister Michael Ebling (SPD) informierte den Frankenthaler Landtagsabgeordneten Christian Baldauf (CDU) über die laufende Prüfung landeseigener Liegenschaften.
Zusätzlich signalisierten Baldauf und der Oberbürgermeister von Frankenthal, Nicolas Meyer (FWG), ihre Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten „Standort Süd“. Allerdings hat der Aufbau des Dienstleistungs- und Kompetenzzentrums in Koblenz Priorität. Diese Maßnahmen sind Teil eines größeren, strukturellen Umsteuerns im Katastrophenschutz nach den verheerenden Ereignissen im Ahrtal.
Lehren aus der Flutkatastrophe
In einem weiteren Zusammenhang hat Landrat Werner Bumeder kürzlich das Buch „Die Einsatzführung im Ahrtal 2021 – Erkenntnisse aus der Flutkatastrophe für die Leitung und das Führen im Katastrophenschutz“ von Co-Autor Sebastian Herbe erhalten. Das Buch behandelt die Führung von Einsätzen und die Herausforderungen, denen Katastrophenschutzbehörden während der Flutkatastrophe im Juli 2021 gegenüberstanden. Diese Katastrophe, die am 14. und 15. Juli 2021 stattfand, forderte zahlreiche Menschenleben, zerstörte Infrastrukturen und hinterließ die Region in einem Desaster.
Die Sturzflut stellte die Einsatzkräfte vor immense Herausforderungen, darunter die notwendige Evakuierung gefährdeter Menschen sowie die Bewältigung der massiven Schäden. Die Ereignisse führten zu strafrechtlichen Ermittlungen und auch zu einem Untersuchungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz. Verfasst wurde das Buch von Dominic Gißler, Sebastian Herbe und Ramian Fathi. Sebastian Herbe, der in Dingolfing lebt, arbeitet bei der BMW-Werkfeuerwehr in München und unterstützt die Akkon Hochschule für Humanwissenschaften im Bereich Bevölkerungsschutz und Katastrophenmanagement.
Herbe betonte, dass die Erkenntnisse aus der Flutkatastrophe dazu beitragen sollen, den Katastrophenschutz weiterzuentwickeln. Landrat Bumeder erklärte, dass diese Erkenntnisse für die Katastrophenschutzbehörden im Landkreis Dingolfing-Landau von großer Bedeutung sind, um besser auf große Schadenslagen vorbereitet zu sein und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu optimieren.
https://www.rheinpfalz.de/lokal/frankenthal_artikel,-regionalstelle-katastrophenschutz-land-will-zuerst-eigene-immobilien-pr%C3%BCfen-_arid,5743756.html
https://www.pnp.de/lokales/landkreis-dingolfing-landau/ahrtal-2021-erkenntnisse-aus-der-katastrophe-17812922