
In Mainz wird eine neue Technologie zur Überwachung der Handynutzung am Steuer eingeführt. Eine spezielle Kamera, bekannt als MONOcam, erkennt Autofahrer, die während der Fahrt ihr Handy benutzen, indem sie den Verkehr aus einer erhöhten Position, beispielsweise von einer Brücke, beobachtet.
Diese intelligente Kamera nutzt eine Software mit künstlicher Intelligenz, die erkennt, ob der Fahrer ein Handy in der Hand hält. Bei einem Verstoß wird ein Bild angefertigt, das anschließend von der Polizei kontrolliert wird. Wer beim Telefonieren am Steuer ertappt wird, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Regelmäßiger Einsatz in Rheinland-Pfalz
Die MONOcam wird nun regelmäßig auf der Autobahnbrücke der A60 in Höhe von Mainz-Finthen eingesetzt. Rheinland-Pfalz war das erste Bundesland in Deutschland, das die MONOcam-Technik vor zwei Jahren getestet hat. Die Polizei in Rheinland-Pfalz arbeitete eng mit der niederländischen Polizei zusammen, die bereits längere Erfahrungen mit diesem System hat.
In den letzten sechs Monaten waren die Kameras in den Polizeipräsidien Trier und Mainz im Einsatz und registrierten auf der A60 bei Mainz an 42 Kontrolltagen insgesamt 941 Verstöße. Innenminister Michael Ebling erklärt, dass ein Blick auf das Handy bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h zu einem Blindflug von rund 30 Metern führt. Diese Technologie wird künftig nicht nur in Mainz, sondern in allen fünf Polizeipräsidien in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kommen, um die Verkehrssicherheit aktiv zu fördern. Im vergangenen Jahr gab es in Rheinland-Pfalz etwa 1.000 Unfälle aufgrund von Ablenkung durch Handynutzung, die drei tödliche Unfälle zur Folge hatten.
Das erforderliche rechtliche Fundament für den Einsatz der MONOcam wurde durch ein neues Polizeigesetz geschaffen, das Anfang März 2025 in Kraft trat. Dieses Gesetz erlaubt es der Polizei, entsprechende Aufnahmen zu machen, personenbezogene Daten zu erheben und zu speichern, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.