
Die Eltern einer 15-jährigen Tochter, die am Rheinufer in Worms tot aufgefunden wurde, wurden zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. Wie Welt.de berichtete, stellte das Landgericht Mainz eine besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung unwahrscheinlich macht. Die Mordmerkmale umfassen Heimtücke sowie niedrige Beweggründe.
Die Tat fand am 15. Juni 2024 statt, als es zu einem Streit zwischen der Mutter und ihrer Tochter kam. Der Vater, der nicht mehr in der Wohnung lebte und gegen den eine Gewaltschutzverfügung vorlag, war in die Tat involviert. Die Tochter wurde mit Klebeband gefesselt und erhielt Tramadol-Tabletten, bevor der Vater sie am Rhein drosselte und in den Fluss warf.
Tatverlauf und Ermittlungen
Nachdem die Familie von Pirmasens nach Worms-Rheindürkheim gefahren war, meldete die Mutter das Verschwinden der Tochter am Montag nach der Tat bei der Polizei. Die Leiche wurde schnell am Rheinufer entdeckt, was dazu führte, dass die Eltern unter Verdacht gerieten. Während die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft forderte, sah sie jedoch keine besondere Schwere der Schuld. Richter Weidemann mahnte die Verantwortung der Eltern an, die ihre Tochter zum Sündenbock gemacht hätten.
Die Eltern zeigten während des Verfahrens keine Reue und diskutierten in Untersuchungshaft über mögliche Ausreden. Die Mutter wurde als Hauptinitiatorin der Tat betrachtet, während der Vater während der Urteilsverkündung in der Körpersprache gesenkt wirkte. Die Familie, die aus dem afghanischen Herat stammt und 2015/2016 nach Deutschland kam, hatte zuvor einen Backshop und einen Lebensmittelladen betrieben, den sie 2024 verkauften. Das Familienleben war von Konflikten geprägt.
Die Ermittlungen der Polizei wurden gelobt; die Tötung am Rhein wurde nachgestellt. Es bleibt unklar, ob Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt werden. In einem umfassenderen Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass in Deutschland dramatische Fälle von Kindesmisshandlung häufig im engen Familienkreis geschehen. So zeigt eine Berichterstattung von NDR.de, dass die Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 von 152 gewaltsam gestorbenen Kindern und 4.918 Misshandlungen von Schutzbefohlenen berichtet, wobei eine hohe Dunkelziffer vermutet wird.