
In Isenburg fand eine Informationsveranstaltung zur Grundsteuerreform statt, die für viele Grundstückseigentümer höhere Zahlungen zur Folge hat. Nach den neuen Bestimmungen müssen die meisten Eigentümer in Isenburg mit einer erhöhten Grundsteuer B rechnen. Eine Verwaltungsmitarbeiterin stellte die Details der Reform ausführlich vor, in deren Rahmen einige Isenburger zwar weniger Grundsteuer zahlen, die Mehrheit jedoch mit höheren Beträgen belastet wird. Claudia Holl, Finanzabteilungsleiterin der Verbandsgemeinde Dierdorf, bezeichnete die Reform als „Segen für einige und Fluch für andere“. Beispiele, die die Auswirkungen der Reform verdeutlichen, wurden während der Veranstaltung genannt.
Parallel dazu hat die Stadtverordnetenversammlung von Neu-Isenburg am 6. November 2024 eine Anpassung des Hebesatzes für die Grundsteuer B beschlossen. Der neue Hebesatz beträgt nun 472 Prozent, vorher lag er bei 350 Prozent. Dieser Hebesatz tritt am 1. Januar 2025 in Kraft und ist Teil der bundesweiten Grundsteuerreform, die auf Empfehlungen der Oberfinanzdirektion Frankfurt basiert. Die Reform ersetzt den seit Jahrzehnten unveränderten Einheitswert von Immobilien durch eine neue Berechnungsgrundlage, die hauptsächlich die Grundstücksfläche und die Lage berücksichtigt. Früher waren auch Faktoren wie die Ausstattung des Gebäudes und der Verkehrswert wichtig für die Berechnung der Grundsteuer.
Details zur Hebesatzanpassung
Die Änderungen sollen eine fairere und transparentere Besteuerung gewährleisten. Im Zuge der Reform sind die durchschnittlichen Messbeträge gesunken, was eine Erhöhung des Hebesatzes erforderlich macht, um die Einnahmen auf dem bisherigen Niveau zu halten. Bei neueren Gebäuden hat sich der Messbetrag verringert, während der Messbetrag bei älteren Gebäuden gestiegen ist. Stadtkämmerer Stefan Schmitt erklärte, dass der Hebesatz so festgelegt wurde, dass die Gesamteinnahmen konstant bleiben und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Im Jahr 2022 erwirtschafteten die städtischen Einnahmen aus der Grundsteuer B 6,8 Millionen Euro. Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein betonte die Wichtigkeit dieser Einnahmen für die finanzielle Stabilität und die Infrastruktur der Stadt. Eine Informationsschreiben bezüglich der neuen Grundsteuerbescheide wird an die Grundstückseigentümer versendet, basierend auf dem aktualisierten Hebesatz.
Die beschriebenen Maßnahme zeigt, wie die Grundsteuerreform viele Grundstückseigentümer in Isenburg vor neue Herausforderungen stellt, während gleichzeitig in Neu-Isenburg Maßnahmen zur Anpassung bereits beschlossen wurden, um den neuen rechtlichen Rahmen zu berücksichtigen.