
Der renommierte Möbelhersteller Nolte Möbel in Germersheim, Rheinland-Pfalz, wird im Juli 2025 endgültig schließen. Das Traditionsunternehmen, das 1955 gegründet wurde und bekannt ist für seine Schlafzimmer- und Schranksysteme, hat derzeit noch 230 Mitarbeiter, die schrittweise gekündigt werden.
Im Jahr 2023 musste Nolte Möbel einen Antrag auf ein vorläufiges Insolvenzverfahren stellen. Bei der Insolvenzanmeldung im Spätjahr 2023 beschäftigte das Unternehmen noch 430 Mitarbeiter. Nachdem das Insolvenzverfahren am 1. Februar 2024 eröffnet wurde, erhielten bereits 135 Mitarbeiter betriebsbedingt Kündigungen. Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbusch erklärte, dass die noch bestehenden Aufträge abgearbeitet werden sollen.
Entwicklung der wirtschaftlichen Lage
Die Geschäftsentwicklung war in den letzten Monaten alles andere als erfreulich: Während der Februar noch positiv verlief, waren die Monate März und April von mäßigen bzw. katastrophalen Zahlen geprägt. So erhielten bereits 80 weitere Mitarbeiter Kündigungen, und von den verbliebenen Mitarbeitern sollen bis Ende Juli 2025 noch 150 eine Anstellung haben. Ein Sozialplan, der gemäß Insolvenzrecht zum Tragen kommt, sichert den verbleibenden Mitarbeitern bis zum Ende des Geschäftsbetriebs ihren Lohn.
Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbusch äußerte zudem, dass seit November 2023 vergeblich nach einem Investor gesucht wurde. Die wirtschaftliche Situation des Unternehmens verschlechterte sich aufgrund von geopolitischen Spannungen, Zolldebatten und allgemeinen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wie die IG Metall feststellte. Der Umsatz des Unternehmens fiel von etwa 100 Millionen Euro auf rund 65 Millionen Euro im Jahr 2023. Nolte Möbel war einst der zweitgrößte Arbeitgeber im Landkreis Germersheim mit bis zu 1.000 Mitarbeitern.
Ein weiterer Möbelhersteller, Allgaier Automotive, plant ebenfalls, Ende 2025 zu schließen, was die besorgniserregende Situation der Branche verdeutlicht. In der Mitteilung über die Schließung wurden die Mitarbeiter am Montag über die bevorstehende Produktionseinstellung informiert, die ab dem 1. Mai schrittweise beginnt, wie Bild berichtete.